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Der Bausatz des Flugzeugträgers „Enterprise“ in 1:350 vom japanischen Hersteller Tamiya ist mittlerweile schon eine Legende unter den Plastikbausätzen für Schiffe. Als er vor rund 20 Jahren auf den Markt kam, war er neben der „Yamato“ im Maßstab 1:200 der größte Schiffsmodell-Bausatz. Die Detailfülle schlug alles, was damals auf dem Markt war. Lange blieb das Modell der Spitzenreiter. Erst mit der „Nimitz“ von Trumpeter im gleichen Maßstab hat die „Enterprise“ Konkurrenz erhalten. Und nach meiner Auffassung kann die alte Dame mit ihrer Mitbewerberin durchaus noch mithalten. Die Passform ist gut bis sehr gut, die Detaillierung auch und das Vorbild ist gut getroffen. Bei den Flugzeugen konkurrieren feine erhabene Linien mit den Gräben auf den Trumpeter-Maschinen und es fehlen natürlich die transparenten Cockpithauben. Doch zu verstecken brauchen sich die 20 Jahre alten Flieger deswegen noch lange nicht.e2
Meine Version des großen „E“ entstand vor beinahe fünf Jahren, es war das erste Modell im Maßstab 1:350, dass ich jemals gebaut habe. Warum also nicht gleich mit dem größten anfangen. Ich bekam den Bausatz von meiner Familie zum Geburtstag geschenkt.
Intensive Recherche im Netz ergab, dass sich der Riese mit Fotoätzteilen von Gold Medal Models (GMM) oder von White Ensign Models (WEM) prima aufpeppen ließ. Obendrein bot GMM Abziehbilder für die Flugzeuge an. Ich entschied mich für Carrier Air Wing 17 wegen der „Jolly Rogers“-Totenköpfe an den Tomcats. Die Decals werden von GMM als „Atlantic Squadrons low-viz“ vertrieben. CVW-17 war auf der Enterprise vom Herbst 1996 bis zum Frühjahr 1997 – also vor zehn Jahren - und markierte die letzte Fahrt für die Grumman „Intruder“ in einer aktiven Kampfstaffel an Bord.
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Der Bausatz wurde in einigen Punkten geändert oder ergänzt:
- Änderung der gesamten Heckpartie
- Bau einer Anlegeplattform für Verkehrsboote am Heck
- Änderung der „Phalanx“-Geschützplattformen rund um das Schiff
- Ergänzung der Schiffselektronik durch zusätzliche Plattformen mit Radomen am Rumpf und an den Aufbauten
- Teilausbau des Hangardecks
- Verglasung der Brückenfenster an der Insel
- Ersatz der Fahrstühle durch GMM-Fahrstuhlplatinen und neuer Unterbau aus Styrene-Profilen
- Ersatz der gesamten Elektronik auf der Insel durch Fotoätzteile von der WEM-Platine „Enterprise – the ship“, ebenso aller Fangnetze und der Reling
- Detaillierung der Flugzeuge mit Hilfe von WEM-Satz „Enterprise-Airwing“
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Lackiert wurde mit den Farben aus dem WEM Colorcoat-Programm, das zu diesem Zeitpunkt neu auf den Markt kam.
Ich habe auch einen Versuch mit den fotogeätzten Figuren von Eduard gemacht und einige von ihnen auf dem Deck verteilt. Doch die kommen wieder runter, denn im Maßstab 1:350 gefällt mir die Zweidimensionalität der Figuren nicht.
Alles in allem war die „Enterprise“ ein Projekt, das zwölf Monate in Anspruch genommen hat.
Frank
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