Roma

Modell: Italian Navy Battleship RN ROMA
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/350
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 05318
Preis: ca. 80 €

Das Original

Bei dem Schlachtschiff Roma handelt es sich um den letzten fertiggestellten Vertreter der italienischen Littorio-Klasse. Die ersten Überlegungen zum Bau dieser Klasse gehen auf das Ende der 1920er Jahre zurück.

Die ersten Entwürfe gingen noch von ca. 23.000 ts und einer maximal Bewaffnung von 40,6 cm aus. Dem lag die Überlegung zugrunde, das durch die Washingtoner Flottenverträge zugestandene Neubauvolumen so weit wie möglich zu nutzen.

Allerdings erfuhren diese Überlegungen, nicht zu letzt durch den Bau der Deutschland und den dadurch ausgelösten Bau der Dunkerque eine grundlegende Überarbeitung. Denn schlussendlich auch darum, der französischen Marine, welche von seitens der italienischen Marine als Hauptgegner zur im Mittelmeerraum galt, Paroli bieten zu können.

So kam man schlussendlich für die ersten beiden Schiffe, Littorio und Vittorio Veneto, zu einer offiziellen Verdrängung von je 35.000 ts und einer Hauptbewaffnung von 9x 38,1 cm in drei Drillingstürmen.

Die beiden Schwestern wurden 1934 parallel auf Kiel gelegt und 1940 in Dienst gestellt.

Nachdem die französische Marine mit dem Bau der beiden Schiffe derRichelieu-Klasse gekontert hatte, gab man in Italien die Roma und ihre Schwester Impero in Auftrag. Beide Schiffe erfuhren in ihrem Entwurf einige Verbesserungen zu ihren Vorgängern, so dass man bei ihnen durchaus auch von „Halbschwestern“ der beiden ersten Littorio´s sprechen könnte.

Die Roma wurde 1938 in bei der Werft Cantieri Riuniti dell'Adriatico in Triest in Auftrag gegeben und lief 1940 vom Stapel um schließlich 1942 in Dienst gestellt zu werden.

Ihre Bewaffnung umfasste zu diesem Zeitpunkt 9 x 38,1 cm, 12 x 15,2 cm, als Haupt und Mittelartillerie, sowie 12 x 90 cm, 40 x 37 mm Flak und 60 x 20 mm als FlaK. Außerdem befanden sich vier eigentlich veraltete Geschütze zum Verschuss von Gefechtsfeldbeleuchtung an Bord. Auf dem achtern Katapult konnte ein Flugzeug mitgeführt werden so wie ein weiteres auf dem Achterdeck in Bereitschaft gehalten werden. Durch den eklatanten Mangel an Brennstoff waren der Roma keine größeren Operationen während ihrer kurzen Laufbahn vergönnt. Als sie aus La Spezia auslief, um sich gemäß den Vereinbarungen des Sonderwaffenstillstands mit den Alliierten, in Malta internieren zu lassen, wurde sie, samt dem gesamten Flottenverband, von der deutschen Luftaufklärung erfasst. Dies zog einen Angriff des KG100 nach sich. Hierbei kamen zum ersten Mal die Lenkbomben vom Typ „Fritz-X“ gegen ein Schlachtschiff zum Einsatz.

Nach einem Volltreffer im vorderen Munitionslager und die darauf folgende vernichtende Explosion versank die Roma zusammen mit über 1.300 Mann in den Fluten.

Quellen: The Littorio Class - Italy's Last and Largest Battleships 1937-1948 - Erminio Bagnasco und Augusto de Toro 

Der Bausatz

Der vorliegende Bausatz von Trumpeter gibt die Roma im Ausrüstungszustand des Jahres ihrer Versenkung wieder. Über 620 fein gespritzte Teile verteilen sich auf insgesamt 25 Spritzlinge, eine PE-Platine, den Ständer und die Rumpfbauteile.

Wie bei seinen letzten Neuerscheinungen üblich bietet Trumpeter auch hier wieder eine Wasserlinien-Option in Form einer entsprechenden Platte an.

Die Trockenpassung sowohl von Rumpf, Deck als auch anderen Teilen offenbarte keine größeren Diskrepanzen, so dass beim Bau des Modells Spachtel und Schleifpapier wohl weitestgehend arbeitslos bleiben dürften. Die Bauteile auf der Höhe der Zeit und der Fertigungstechnik, somit gut detailliert und frei von störendem Gussgrat, Fischhaut oder Formenversatz.

Insgesamt passen die Rumpfteile ohne Versatz oder Spalten zu zeigen. Das Deck ist dreigeteilt, wobei der mittlere Teil und die Rumpfseiten bereits ein zusammenhängendes Teil bilden, so dass nur noch Back und Achterdeck angepasst werden müssen. Die Kante verläuft an der Grenze der Fliegerkennung und dürfe somit bei geschickter Lackierung kaum zu sehen sein.

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Der Spritzling A enthält die Wellen samt Böcken, Teile der Masten und das sehr gut wiedergegebene Katapult. Ob man hierfür dann letztendlich die beiliegenden Fotoätzteile verwenden will, dürfte schlussendlich Geschmackssache sein.

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Schlingerkiele, Beiboote, Wellenbrecher sowie diverse Kleinteile findet man auf Spritzling B wieder.

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Spritzling C enthält die Namensplakette sowie Teile der Aufbauten. Die Details des Decks und der Seitenwände sind gut ausgeprägt.

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Die für Kommandoturm und Schornstein benötigte Teile befinden sich an Spritzling D, während Spritzling E das Achterdeck und die noch fehlenden Teile der Aufbauten beinhaltet.

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Der zwei Mal beiliegende Spritzling F beinhaltet weitere Kleinteile.

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Der ebenfalls zwei Mal vorhandene Spritzling G wurde, um ihn besser in den Karton packen zu können, geteilt. Dies gilt es beim Bau zu beachten, da es in der Anleitung keinen Niederschlag findet, wodurch zwar etwas die Übersichtlichkeit/Teile-Handhabung während des Baus geschmälert wird, aber diese Hürde sollte nicht allzu schwer zu meistern sein.

Gerade die leichte FlaK gefällt mir hier sehr, ist sie doch schön detailliert gespritzt, so dass sich die Frage nach der eventuellen Verwendung von Aftermarket-Teilen schon fast erledigt hat.

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Am vier Mal beiliegenden Spritzling H nun befinden sich die Hauptbauteile für die SA und MA, inklusive der Rettungsflöße. Hierzu sei noch erwähnt, dass man diese, wie auch an Spritzling G zu sehen, mit oder ohne Rohrmanschetten bauen kann. So dass man auch hier wieder die entsprechende Möglichkeit hat, seinen Vorlieben Vorschub zu leisten.

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An Flugzeugen ist einmal ein Spritzling für eine Ro43 und eine Re2000 beigelegt, so dass man auf dem Achterdeck etwas Abwechslung erreichen kann.

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Die Fotoätzteile

Auf der ebenfalls beigelegten, stabilen und sauber geätzten PE-Platine findet man neben Niedergängen und Leitern noch weitere optionale Teile zur Verfeinerung der Funkmess-Ausstattung und der Flak sowie Kabeltrommeln und Schornsteingitter. Allerdings ist dem Bausatz leider erneut keine Platine mit Reling beigelegt, so dass man sich hierfür entsprechende Zurüstteile wird beschaffen müssen. Diese sind allerdings seitens Trumpeters bereits in Vorbereitung.

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Die Ankerkette ist allerdings auf jeden Fall eine gute Idee, ermöglicht sie doch so die plastischere Darstellung dieses Abschnittes.

Decals und weitere Teile

Die beiliegenden Decals für die Hoheitsflaggen und Abzeichen der Flugzeuge sind sauber und versatzfrei gedruckt.

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Die Anleitung

Die übersichtliche, wenn auch aufgrund der Masse der Teile etwas fordernde Anleitung ist Trumpeter-typisch in 20 Schritte aufgeteilt, die Bemalungshinweise befinden sich auf einem separat beiliegenden Blatt und nehmen Bezug auf die Farbpaletten von Gunze, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol.

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Das gezeigte Schema soll die Roma in ihrem Splitterkleid darstellen, allerdings gibt es hier einige Abweichungen, so dass man hier ggf. wird recherchieren müssen.

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Das größte Manko der Anleitung ist meiner Meinung nach der wieder einmal fehlende Takelplan. Hier wird man um entsprechende Recherche nicht umhin kommen.

Fazit

Mit diesem Bausatz bietet Trumpeter nun dem geneigten Modellbauer die Möglichkeit ein Modell des letzten fertiggestellten Schlachtschiffs der italienischen Marine sein Eigen zu nennen. Der Bausatz ermöglicht auch ohne die Verwendung der optionalen Fotoätzteile den Bau eines detaillierten und ansprechenden Modells.

Trotz der recht hohen Teileanzahl ist der Bausatz meiner Meinung nach durchaus auch für erfahrene und/oder ehrgeizige Anfänger geeignet, sofern sie sich die entsprechende Zeit für den Bau nehmen.

Auf Grund der hohen Qualität und sehr guten Detaillierung des gesamten Bausatzes halte ich diesen für

alt uneingeschränkt empfehlenswert

 

Tip

An dieser Stelle sei ebenfalls noch einmal auf das hervorragende Werk von Erminio Bagnasco und Augusto de Toro hingewiesen, welches, auch wenn es z.Zt. nur in Englisch oder Italienisch verfügbar ist, auf Grund der Fülle an Fotos und Plänen für den Bau eine sehr gute Hilfe sein dürfte.

Mathias Carl