PT-588 (1/72)

Modell: Patrol Torpedo Boat PT-588/PT-579
Hersteller: Revell
Maßstab: 1/72
Material: Polystyrol (Spritzguss), Abziehbilder
Art.Nr.: 05165

Nachdem sich Revell dazu entschlossen hatte, ein neues Spritzgusswerkzeug für ein 80 Fuß Elco PT-Boat im Maßstab 1/72 herauszubringen und die erste Bausatzversion mit dem berühmten PT-109 so hervorragend gelungen war (siehe Bausatzbesprechung), durfte man gespannt sein, welche Variante Revell als nächstes bringen würde. Und vor allem wann! Dieses Jahr ist es bereits soweit. Revell wird ein ganz spätes Elco PT-Boat auf den Markt bringen.

Ich habe das Promotionmodell gebaut und Fotos davon gemacht. Einen Decalbogen gab es noch nicht. Ich habe lediglich aus dem aktuell erhältlichen Bausatz die Decals für die Instrumente, die Ahming am Heckspiegel sowie die US-Flagge verwendet.

PT-588 (1/72)

Was steckt drin?

Der Rumpf entspricht generell dem Ausgangsbausatz. Lediglich das kleine Einsetzteil, vorn am Bug, ist neu.

Die Innenräume sind ebenfalls unverändert. Nur die Seitenwände des Funkraums sehen auch innen anders aus.

Das Deck ist komplett neu, da dieser Bausatz nicht die Torpedoausstoßrohre für die langen Mk. VII / VIII Torpedos aufweist, sondern die Halterungen zum seitlichen Abrollen der kurzen Mk. XIII Torpedos. Man muss allerhand Löcher bohren, um später die diversen Waffen, Munitionskästen etc. platzieren zu können. Übrigens: Wenn man die Nummerierungen der vorgegebenen Löcher anschaut, dann wird klar, dass Revell da noch so einige Formvarianten mehr in petto hat!

PT-588 (1/72) PT-588 (1/72) PT-588 (1/72) PT-588 (1/72)

Die Sekundärbewaffnung war bei diesen späten Booten so sehr auf die Spitze getrieben worden, dass der Begriff "Sekundärbewaffnung" kaum mehr passend erscheint. Die Gewichtsersparnis durch den Wegfall der schweren Ausstoßrohre aus Stahl und die Verwendung der leichteren Torpedos machte dies möglich. Revell trägt dem in vollem Umfang Rechnung. Außer den beiden standardmäßigen Browning-Zwillingslafetten bietet der Bausatz eine 3,7 cm Automatik-Kanone, die ursprünglich aus Bell P-39 Airacobras ausgebaut worden war, eine 2 cm Oerlikon, zwei 12,7 cm 8-fach Raketenwerfer und, last but not least, eine 40 mm Bofors auf dem Achterschiff.

PT-588 (1/72) PT-588 (1/72) PT-588 (1/72)

Die Aufbauten weichen natürlich auch stark von denen des Ausgangsbausatzes ab. Das Brückenhaus und der Lüfterbereich vor der 40 mm Bofors sind komplett neu. Lediglich das Deckshaus mittschiffs ist mit dem Ausgangsbausatz nahezu identisch.

Als Rettungsmittel sind dem Bausatz ein "eckiges" Rettungsfloß auf dem Dach des Funkraums sowie ein "hartes" Beiboot auf dem Dach des Deckshauses, mittschiffs, beigegeben. Auch hierfür müssen alle notwendigen Löcher gebohrt werden.

PT-588 (1/72)

Der früher einfache, umlegbare Signalmast liegt hier nun in der technisch aufgewerteten Version vor. Er macht mit seinen Radaranlagen und speziellen Funkantennen die rasante technische Entwicklung deutlich, die sich in diesem Bereich in gerade mal 3 1/2 Jahren zugetragen hat. Die beiden Flaggenleinen habe ich aus gezogenem Gussast erstellt.

PT-588 (1/72)

Bei der Tarnbemalung bin ich den generellen Tarnvorschriften der Navy gefolgt, aber nicht ohne diese mit existierenden Fotoserien abzugleichen. Das Problem dabei ist nämlich, dass immer von drei Tarnfarben am Überwasserschiff plus einer weiteren für alle horizontalen Flächen (Deck Green) die Rede ist. Viele Fotos später Boote belegen aber die Verwendung von vier Farben am Überwasserschiff und - abweichend vom offiziellen Bemalplan - auch den Verzicht auf Schwarz, wo es eigentlich sein müsste bzw. die Zusammenlegung farblich eigentlich unterschiedlicher Felder zu einem einzigen schwarzen Feld (Backbord-Bug). Als Basis für den Revell-Bausatz und später auch für meine Bemalung dienten Fotos unter anderem von PT-588.

PT-588 (1/72)

Fazit

Erstmals wird es ein spätes "80 Fuß Elco" im Maßstab 1/72 geben. Die Umsetzung ist meiner Meinung nach hervorragend gelungen. Die Vielzahl an Waffen- und Radar- bzw. Funksystemen bietet viel Modellbauspaß, so dass dieser Bausatz sicher kein Wochenendprojekt ist. Natürlich sind manche Details produktionsbedingt recht dick, daher bin ich sicher, dass der Zubehörmarkt massiv auf dieses neue Produkt reagieren wird. Sicher stehen Hersteller wie eduard, cmk und bestimmt auch Robert Schatton schon in den Startblöcken.

Olaf Krabbenhöft