U-Boot der Oberon-Klasse: Deckelbild

Modell: Oberon Class Submarine
Hersteller: Starling Models
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Fotoätzteile
Art.Nr.: STC01
Preis: 8 Britische Pfund (ca. 9,1 €)

Das Original

Die britischen diesel-elektrischen Jagd-U-Boote der Oberon-Klasse waren eine Weiterentwicklung der Porpoise-Klasse. Die Abmessungen beider Klassen waren identisch. Die Oberon-Klasse hatte aber einen stärkeren Rumpf, war leiser und verfügte über verbesserte Sonar- und Kommandosysteme. Für die britische Royal Navy wurden 13 Boote von 1957-67 gebaut: Oberon, Ocelot, Odin, Olympus, Onslaught, Onyx, Opportune, Opossum, Oracle, Orpheus, Osiris, Otter und Otus.

Die Klasse war auch ein Exporterfolg: für Australien wurden von 1964-78 sechs Boote (Onslow, Orion, Otama, Otway, Ovens und Oxley), für Brasilien von 1970-77 drei Boote (Humaitá, Tonelero und Riachuelo), für Chile von 1972-76 zwei Boote (O'Brien und Hyatt) und für Kanada von 1962-68 drei Boote (Ojibwa, Okanagan und Onondaga) gebaut. Kanada erhielt 1989 auch die britischen Olympus und Osiris, die als Schulboote bzw. Ersatzteilquelle dienten. Heute ist keines der Boote mehr in Dienst, allerdings sind in Australien (Onslow in Sydney und Ovens in Perth), Brasilien (Riachuelo in Rio de Janeiro), Chile (O'Brien in Valdivia), Großbritannien (Ocelot in Chatham) und Kanada (Ojibwa in St. Thomas und Onondaga in Rimouski) Boote als Museumsschiffe erhalten. Eines, HMS Otus, kann in Sassnitz auf Rügen besichtigt werden (siehe hier).

Die Oberon-Klasse ist 90 m lang, 8,1 m breit und verdrängte 2030 t aufgetaucht bzw. 2410 t getaucht. Ihr Antrieb war diesel-elektrisch. Aufgetaucht konnten 12 kn, getaucht 17 kn erreicht werden. Die Besatzung umfasste 69 Mitglieder. Die Bewaffnung bestand aus acht 53,3 cm-Torpedorohren (sechs Bug- und zwei Heckrohre), für die 22 Torpedos mitgeführt wurden (alternativ 50 Minen und zwei Torpedos).

Der Bausatz

Starling Models hat die Oberon-Klasse in als ersten in ihrer Reihe von "craftsman"-Bausätzen herausgebracht, d.h. Bausätzen, die vom Modellbauer durch eigene Teile vervollständigt werden müssen. Es gibt bereits einen Weißmetallbausatz der Klasse von MT Miniatures (Wasserlinienmodell) und zwei Varianten von OKB Grigorov (Vollrumpfmodelle).

Der Bausatz von Starling Models ermöglicht den Bau eines Boots mit dem ursprünglichen Sonar auf dem Bug bzw. eines mit dem modernisierten Sonar. Der Rumpf, ein Wasserlinienmodell, ist von der Form und wohl auch von den Abmessungen (schwer ohne einen guten Plan nachmessbar, da die maximale Länge unterhalb der Wasserlinie liegt!) gut wieder gegeben. Der Rumpf, insbesondere das Deck ist schön detailliert. Bei meinem Exemplar bildet er allerdings eine Banane, d.h. er muss durch Behandlung in heißen Wasser (oder einem Ofen) wieder gerade gebogen werden. An der Wasserlinie muss man auch etwas nacharbeiten.

U-Boot der Oberon-Klasse: Rumpf U-Boot der Oberon-Klasse: Rumpf U-Boot der Oberon-Klasse: Rumpf
U-Boot der Oberon-Klasse: Rumpf U-Boot der Oberon-Klasse: Rumpf U-Boot der Oberon-Klasse: Rumpf

Es liegen neben dem Rumpf noch wenige weitere Teile bei. Die beiden Sonardome liegen als alternative Teile bei, so dass man sowohl eine frühe als auch eine späte Version bauen kann (vergleiche die nicht modernisierte Otus mit der modernisierten Ocelot). Zusätzlich gibt es eine kleine Fotoätzteilplatine mit den Tiefenrudern und dem Anker. Alle Ausfahrgeräte muss man selbst bauen, wenn man sie darstellen will.

U-Boot der Oberon-Klasse: Kleinteile und Fotoätzteile

Die Anleitung

Die Anleitung umfasst einen kurzen Hinweis, dass dies ein craftsman-Bausatz sei (also nicht vollständig!), eine kurze Geschichte der Klasse, eine Teileliste und einen kurzen Text, der erklärt, wie man die wenigen Teile zusammen bauen soll. Dazu gibt es einige Angaben, wo man Material über die Vorbilder finden könnte.

U-Boot der Oberon-Klasse: Anleitung

Angaben über die Bemalung gibt es nicht. Die meisten Boote waren aber einfach schwarz gestrichen. Ausnahmen waren HMS Opposum und HMS Otus während des Zweiten Golfkriegs 1991, die ein hellgraues Tarnmuster auf dem schwarzen Rumpf hatten (siehe z.B. hier). Wahrscheinlich ist es mit dem Bausatz auch möglich, die ältere Porpoise-Klasse zu bauen, die sich von den Abmessungen nicht unterschied.

Quellen

Fazit

Der neue Bausatz der Oberon-Klasse von Starling Models bietet eine gute Grundlage für den Bau eines Wasserlinienmodells dieser bekannten britischen U-Boot-Klasse aus dem Kalten Krieg, die auch für die australische, brasilianische, chilenische und kanadische Marine fuhr. Die Rumpfform ist vorbildgetreuer als bei dem Bausatz von MT Miniatures. Die Details sind fein und der Guss ist gut. Allerdings ist dieser Bausatz nicht vollständig, d.h. Ausfahrgeräte und Abziehbilder muss man selbst ergänzen. Insgesamt ist dieser Bausatz

alt empfehlenswert

Lars