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Modell: Goto Prestinatsia - Russian XVIII Century Navy Flagship
Hersteller: Alanger
Maßstab: 1:72
Material: Kunststoff
Art.Nr.: 040009
Preis: 54,99€

Das Vorbild


Auf Anordnung von Zar Peter I wurde die "Goto Predestinatsia" (Blick Gottes) am 19. November 1698 auf der Werft von Voronezh auf Kiel gelegt. Das Schiff hatte eine Länge von 36 m, eine Breite von 9,5 m, und einen Tiefgang von 3 m. Es trug 58 Geschütze die auf zwei durchgehenden Batteriedecks angeordnet waren. Am 27. April 1700 fand der Stapellauf statt.
Die "Goto Predestinatsia" war das erste russische Schiff, welches ohne die Hilfe ausländischer Schiffsbaumeister gebaut wurde.

Der Bausatz


Die Bauteile des Bausatzes verteilen sich auf sieben Spritzlinge.
Der erste Spritzling enthält die Bauteile für die beiden Bordwände. Der Übergang zwischen Back und Galion wirkt wie ein Fremdkörper der auf den Bug aufgesetzt worden ist. Ich kenne keine Rekonstruktion die diese Bauweise belegt. Sowohl das Deckelbild als auch im Internet zu findende Pläne zeigen die richtige Rumpfform.


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Die beiden nächsten Spritzlinge enthalten die Decks und die Bauteile für Masten und Rahen:


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Der nächste Spritzling enthält die Geschützrohre und einen Teil des figürlichen Schmucks. Die Gussqualität der Figuren ist gut.


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Der nächste Gussast enthält die Lafetten, die seitlichen Galerien und den Heckspiegel.


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Die beiden letzten Spritzlinge enthalten Bauteile für das Galion und die Taljereeps. Die Taljereeps sollte der Modellbauer auf jeden Fall durch selbst geknüpfte ersetzen.


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Vervollständigt wird der Bausatz durch die von Heller bekannte Wantenknüpf-Vorrichtung.


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Die Segel


Zur Darstellung der Segel liegen dem Bausatz vier tiefgezogene Platten bei. Sehr schön finde ich, dass der Hersteller die Möglichkeit bietet, drei Segel auch geborgen darzustellen.


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Die Anleitung


Die Bauanleitung besteht aus einem doppelseitig bedruckten, in der Mitte gefalteten DIN-A3 Blatt.


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Auf der ersten Seite wurden historische Informationen zum Vorbild in russisch und englisch abgedruckt. Die übrigen drei Seiten zeigen die bebilderte Bau- und Bemalungsanleitung. Zur Takelung des Modells reichen die Angaben nicht aus.

Stärken:

     

  • keine
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Schwächen:

     

  • Rumpfform am Bug ist falsch
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  • Holzmaserung fehlt
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  • Nur erhabene Gravuren
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  • Angüsse zu dick
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  • Blöcke, Jungfern und Takelgarn fehlen
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  • Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht
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Fazit


Die fehlerhafte Form des Bugbereichs ist das größte Manko des Bausatzes, der bei der Bewertung auch zu einem deutlichen Punktabzug geführt hat. Dieser Fehler lässt sich mit erheblichem Aufwand korrigieren. Ob sich die Arbeit lohnt, muss jeder Modellbauer für sich selbst entscheiden.

Wie auch die Orel vom gleichen Hersteller wurde der Bausatz auf der Nürnberger Spielzeugmesse 2006 mit dem Kürzel "New Tool" angekündigt. Beim Vergleich der Spritzlinge mit denen des Bausatzes im Maßstab 1/96, der bis vor etwa einem Jahr erhältlich war, fällt die Ähnlichkeit auf. Beide Bausätze haben sogar den gleichen Fehler am Bug des Schiffes. Eine Wiederverwendung alter Formen ist im Bereich historischer Schiffsmodelle leider nicht ungewöhnlich; doch gibt es Formen, die hierzu erheblich besser geeignet sind.

alt mit Einschränkungen brauchbar

Christian