Steregushchy Deckelbild

Modell: Russian Corvette “Steregushchy” (Hull No. 530)
Hersteller: Orange Hobby BlueSeries
Maßstab: 1/350
Material: Resin, Ätzteilplatinen, Abziehbilder, Drehteile
Art.Nr.: N03-040-320
Preis: 69,80 € (NNT Modell+Buch)

Das Original

Die Korvetten der Steregushchy (Stereguschtschi/Стерегущий)-Klasse (bzw. Projekt 20381) stellen neben den kleineren für den Küstenschutz gedachten Schiffen der Buyan-Klasse, die neusten Korvetten der russischen Marine dar. Aufgrund ihrer Größe werden die Schiffe unter anderem von der NATO als Fregatten bezeichnet.

Die mittlerweile 13 Einheiten dieser Klasse besitzen zu großen Teilen abweichende Konfigurationen in Bezug auf die Bewaffnung. Die Steregushchy als erstes Schiff der Klasse besitzt eine sehr klassische Schiffsbewaffnung ohne VLS:

Die Bewaffnung weist ebenfalls daraufhin, dass es sich um eine Mehrzweck-Korvette handelt, die für jede Bedrohung oder jede Art von Gefecht gerüstet ist. Zusätzlich zur Bewaffnung mit Rohrwaffen und Flugkörpern kommt der im Hangar mitgeführte Ka-27 zum Einsatz. Die Steregushchy ist das einzige Schiff der Klasse, welches vor der Brücke noch das Kashtan-CIWS besitzt. Die folgenden Einheiten der Klasse besitzen dort ein VLS.

Dem Schiff sieht man an, dass es weitestgehend mit dem Gedanken der Radarquerschnittsreduzierung entworfen und gebaut wurde. Die Masten für die Sensorik sind in Pyramidenform ausgeführt und es gibt kaum senkrechte Wände oder Corner-Reflektoren an Bord. Zusätzlich dazu kommt die Tatsache, dass die Aufbauten des Schiffes aus Kompositmaterial bestehen, welches ggf. einen Teil der Radarstrahlung absorbiert.

Die russische Marine hat verlautbaren lassen, dass mindestens 22 Schiffe dieses Typs gebaut werden sollen, um damit alle vier Flotten auszustatten. Ebenfalls an den Schiffen interessiert war die indonesische Marine, die sich jedoch für die türkischen Korvetten entschieden haben. Die algerische Marine hat 2011 zwei Einheiten bestellt, die zumindest laut Wikipedia auch schon in Dienst stehen sollen.

Angetrieben wird die Steregushchy von einem CODAD-Antrieb, bestehend aus vier gleich großen Kolomna 16F49 Viertaktdieselmotoren.

Der Bausatz

Der Bausatz kommt in einem schlicht gehaltenen Karton daher, der nur an seiner Bauchbinde als Bausatzkarton zu erkennen ist. Die Teile sind in Luftpolsterfolie eingewickelt und so vor Bruch geschützt. Wer aber neugierig ist und die Teile inspizieren möchte, sollte sich darauf gefasst machen, dass sie nie wieder so in den Karton passen, wie sie es zuvor getan haben.

Der Bausatz bietet die Möglichkeit das Schiff als Vollrumpf- oder als Waterline-Modell zu bauen. Gerade der in meinen Augen schon abartig große Bugwulst (in der ein Zarya-M Sonar untergebracht ist) macht einen Bau als Vollrumpfmodell spannend. Am Überwasserrumpf sind bereits in einem Guss die Aufbauten, Deckshäuser und Masten enthalten, sodass man den Moment, dass das Modell nach Schiff aussieht, sehr schnell erreichen wird. In meinen Augen etwas problematisch sind die etwas unklar gegossenen Kanten am Übergang zum Unterwasserschiff.

Steregushchy Überwasserrumpf mit Aufbauten, Deckshäusern und Masten Steregushchy Unterwasserwasserrumpf sehr markant der übergroße Bugwulst, der den Platz für Zarya-M-Sonar bereitstellt. Was man aber leider auch sehr gut sehen kann ist das noch auf den Teilen haftende Trennmittel Steregushchy Heckspiegel In meinen Augen etwas problematisch sind die etwas unklar gegossenen Kanten am Übergang zum Unterwasserschiff. Auch sehr gut zu erkennen sind die sehr massiven Angüsse
Steregushchy Vorschiffsbereich mit dem Fundament des A-190 100mm-Hauptgeschütz. Sehr schöne Detaillierung der Schanzkleidstruktur und der Poller Steregushchy Die in meinen Augen sehr gelungene Form des vorderen Deckshaus und des Masts ist sehr schön detailliert Steregushchy Blick auf das achtere Deckshaus, welches unter anderem den Hangar für den Bordhubschrauber Ka-27 enthält. Weiterhin sind hier die Boote in Oberdecksaufstellung platziert

Zusätzlich zu den Rumpfteilen ist eine übersichtliche Zahl von Kleinteilen enthalten, hier der Geschützturm des A-190 Hauptgeschützes:.

Steregushchy Geschützturm des A-190 Hauptgeschützes

Der Bordhubschrauber Ka-27 kommt ohne Heckrotor aus und besitzt stattdessen zwei gegenläufige Hauptrotoren, die als Ätzteil beiliegen. Der Hubschrauber unterstützt die Korvette bei der U-Boot Bekämpfung mit dem Tauchsonargerät und einer Waffenzuladung von bis zu 4 t.

Steregushchy Kabine des Hubschraubers Ka-27

Weitere Kleinteile, unter anderem für die Masten, Schornsteindeckel, Festrumpfschlauchboote (RHIB) und die Lafette des Kashtan-Nahbereichsabwehrgeschütztes (CIWS).

Steregushchy Teile der Masten Steregushchy Schornsteindeckel und RHIB Steregushchy Weitere Kleinteile, unter anderem für die Lafette des Kashtan CIWS

Die Fotoätzteile

Der wirkliche "Bastelspaß" fängt hier an. Die sechs Ätzteilplatinen sorgen für die Detaillierung des sonst schon zu großen Teilen fertigen Modells.

Die enthaltenen Ätzteilplatinen umfasst Details für den Bordhubschrauber, Reling, Teile des Raketenwerfers und die Propeller.

Steregushchy Fotoätzteile

Dazu sind gedrehte Messingteile für die zwei 4er Raketenwerfer im Mittschiffsbereich, Teile des Masts und die zwei Propellerwellen enthalten.

Steregushchy Messingteile

Abziehbilder

Die Abziehbilder beinhalten die Markierungen des Hubschrauber-Landedecks, die Rumpfnummern, die Namenszüge des Schiffes, Hoheitszeichen für den Ka-27 und die Flaggen der russischen Marine.

Steregushchy Messingteile

Die Anleitung

Die Anleitung ist simpel in schwarz-weiß gehalten und umfasst sieben Seiten. Übersichtlicher geht es zwar immer, aber ich denke man kriegt anhand der Anleitung das Modell zusammengebaut, ohne dass die Propeller am Ende an den Aufbauten kleben oder umgekehrt.

Steregushchy Anleitung Steregushchy Anleitung Steregushchy Anleitung Steregushchy Anleitung
Steregushchy Anleitung Steregushchy Anleitung Steregushchy Anleitung

Fazit

Die Steregushchy ist bisher mein erstes Resinmodell und ich bin vollauf begeistert von dem Detaillierungsgrad. Natürlich gibt es hier und da kleine Abstriche, aber ich würde das Schiff allen Fans moderner Marineschiffe empfehlen. Gerade im Vergleich mit europäischen Pendants ist es ein sehr interessantes Modell. Das größte Aber: Das Modell ist absolut nichts für den Anfänger, sondern erfordert einige Erfahrung in Sachen Modellbau, und vor allem im Bereich der Verarbeitung von Ätzteilen und Resin.

alt sehr empfehlenswert

Manuel