Polnisches U-Boot Bielik in Kiel

Das polnische U-Boot ORP Bielik (296) ist eines von vier der Kobben-Klasse (Klasse 207), die im Dienst der polnischen Marine sind. Von der Kobben-Klasse wurden 1964-67 15 Einheiten für die norwegische Marine von den Nordseewerken in Emden gebaut, die U-Boote des Typs VIIC und der britischen U- und V-Klasse ersetzten. Die Klasse ähnelte der damals für die Bundesmarine und dänischen Marine gebauten U-Booten der Klasse 205, ist aber etwas größer und hat einen deutlich wuchtigeren Turm. 1985-93 wurden sechs der Boote modernisiert, u.a. wurden sie verlängert und erhielten einen neuen Sonar. Drei weitere Boote wurden modernisiert und mit einem weiteren als Ersatzteilspender an die dänische Marine verkauft. Von den sechs modernisierten norwegischen U-Booten wurden fünf 2002 an die polnische Marine abgegeben und durch die neuen U-Boote der Ulla-Klasse (Klasse 210) ersetzt. Die polnische Marine hat vier davon im Dienst, Sokół, Sęp, Bielik und Kondor, ein fünftes, die Jastrząb, wurde als Ersatzteilspender gekauft und ist heute Museumsschiff in Gdynia. Alle norwegischen und dänischen U-Boote sind außer Dienst. Die norwegische Utstein ist Museumsschiff in Horten. Auch zwei dänische Boote sind heute Museumsschiffe: Sælen in Kopenhagen und die Springeren in Søndenbro.

Die Bielik ist 48,7 m lang, 7,7 m breit und verdrängt 459 t aufgetaucht bzw. 524 t getaucht. Der Antrieb ist diesel-elektrisch, besteht aus zwei Dieseln mit insgesamt 2200 PS und einem 1700 PS starken Elektromotor. Über Wasser werden 10 kn und unter Wasser 17,5 kn erreicht. Die Besatzung besteht aus 21 Mitgliedern. Die Bewaffnung besteht aus acht 53,3 cm-Torpedorohren.

Die ORP Bielik wurde 1966-67 in Emden als KNM Svenner (S 309) gebaut und diente bis 1987 bei der norwegischen Marine mit Heimathafen Haakonsvern. 2003 wurde sie bei der polnischen Marine in Dienst gestellt. Ihr Heimathafen ist Gdynia. Sie wurde mehrfach im Mittelmeer im Rahmen von Operation Active Endeavour eingesetzt.

Die Bielik wurde 2017 während der Kieler Woche fotografiert:

 

Falk Pletscher (Fotos), Lars (Text)