Quelle: www.dgzrs.de

Einleitung


Nachdem ich den Bausatz der Berlin bereits vorgestellt habe, möchte ich hier zeigen, was daraus wird.
Trotz des Alters des Bausatzes und der schlechten Qualität der Decals (siehe Review) habe ich mich entschieden die Hermann Helms zu bauen (nachdem sich Stefan dazu bereit erklärt hat, mir die Namenszüge auf neuen Decals zu drucken). Ergänzt wird das Modell teilweise mit Ätzteilen, bei deren Erstellung Christian und Lutz behilflich sind (dazu werden u.a. gehören: Laufstege längsseits des Deckhauses, Handräder etc.).
Das Modell soll später, wie oben gezeigt, in Fahrt dargestellt werden. Dazu kommt es in einen selbstgebauten Kasten (vielen Dank an die handwerklichen Fertigkeiten meines Vaters) und schwimmt dann in "Silikonwasser". Durch die Suche nach solch einer Wasserdarstellung bin ich erst auf Modellmarine und das Modellboard gestoßen.

Um eine Relation Kasten - Modell zu haben, habe ich mal den Rumpf in den Kasten gelegt.

Rechnen, Rechnen und nochmals rechnen


Wie bereits gesagt sollen einige Teile durch Ätzteile ersetzt bzw. ergänzt werden. Dazu mussten einige Stunden gut 130 MB Bilder gewälzt und mit dem Modell verglichen werden, um zu sehen, wo es machbar ist bzw. wo es sinnvoll ist die Teile neu zu fertigen. Da der Bausatz ja schon einige Jahre auf dem Buckel hat, wurden mit der Zeit einige Veränderungen am Schiff vorgenommen, die so am Modell nicht mehr gegeben sind. Nach knapp drei Abenden mit Messen am Modell und den Vorbildfotos und dann anschließendem Rechnen kamen vier Seiten zu Stande, die dann noch mal sauber abgezeichnet wurden (siehe rechts).

Nachdem Christian die Teile gezeichnet hat, habe ich sie zur Kontrolle bekommen und auf Papier ausgedruckt und auf das Modell gebracht (vorher [incl. Markierung, was alles weg kommt/muss] / nachher)


Der Rumpf und das Wasser


Während ich auf den Fortschritt bei den Ätzteilen wartete, habe ich mit ein paar Vorarbeiten am Rumpf angefangen. Es wurden die zusätzlichen Scheuerleisten angeklebt und auch die drei Antriebe und Ruderblätter wurden montiert.



Nachdem diese Teile angebaut, verspachtelt und verschliffen warten, hatte ich die Antriebs- und Steuerteile soweit, dass man mit der Erstellung des Wassers beginnen konnte. Dazu wurde aus mehreren Styroporstücken eine Platte mit lösungsmittelfreiem UHU geklebt und diese dann auf das Maß des Kastens verkleinert.


Anschließend wurde auf dem Rumpf die Wasserlinie abgeklebt und mit ihrer Hilfe der Rumpf im "Wasser" positioniert, d.h. eine entsprechende Aussparung im Styropor geschaffen. Anschließend wurde mit Moltofill die grobe Wasserform geschaffen (eine große Welle, die der Kreuzer gerade zerteilt) und anschließend der ganzen Sache eine Ruhepause von 12 h gegönnt.


Der Untergrund wurde mit Acrylfarbe und einer blauen Lasur aus dem Baumarkt gestaltet und nach dem Durchtrocknen mit transparentem Silikon bedeckt.


Leider war das Ergebnis nicht wirklich berauschend bzw. die Trübung des transparenten Silikons war doch zu stark (auf die große Fläche gesehen), so dass ich noch einmal alles kpl. runter genommen habe. Die Silikon-Schicht ließ sich recht einfach abziehen und dann kam der Spaß mit dem Entfernen der Farbschicht. Nach neuem Spachteln, dieses Mal auch glatt schleifen und anschließendem Neuaufbau sah' die Platte dann so aus:

Der Bug (oder das erste Mal Scratchbau)


Es gibt den Spruch: Irgendwann ist immer das erste Mal. Bei mir ist es für den Scratch-Bau an dieser frühen Stelle schon gekommen. Der Bausatz von Revell zeigt dieses Schiff in einem sehr frühen Zustand. Dort hatten die Kreuzer den Anker auf dem Vorschiff liegen und sollte dieser zu Wasser gelassen werden, so musste ein Davit am Bug helfen.
Also gesagt, getan... Und da fingen die Probleme auch schon an. Woher ordentliche Vorbildaufnahmen herbekommen? Nach einigem Suchen waren auch einige Bilder von verschiedenen Kreuzern zusammengetragen. ... Das nächste Problem: Kaum eine Ankertasche glich der Anderen!
Über den Sommer hatte ich dann die Möglichkeit den Reservekreuzer "Hannes Glogner" ein wenig vor die Linse zu bekommen und so knipste ich dort den Bug und orientierte mich an der Form. Wieso ich nicht einfach nach Cuxhaven zum Original der "Helms" gefahren bin? Bin ich, aber der Anleger dort ist nicht lang' genug, so dass man den Bug nicht von Vorne fotografieren kann - und als sich dann die Möglichkeit ergab, war der Bug schon soweit gearbeitet. Und der oben erwähnte Punkt wurde wieder bestätigt und ich fand' wieder eine anders aussehende Ankertasche vor. Aber in diesem Punkt habe ich dann für mich entschieden, dass ich das AMS noch nicht so arg durchkommen lassen möchte und ich dann die Form der "Hannes Glogner" beibehalten werde.
Was dann nach einigen Versuchen durch Anzeichnen auf dem Bug und dann vorsichtigem Ausfräsen herauskam, könnt ihr auf dem folgenden Bild sehen. Dort ist auch schon das Innenleben eingefügt und grob verspachtelt.


Die beiden nächsten Bilder zeigen, wie der selbst hergestellte Anker im montierten Zustand in der Ankertasche aussieht. Ich habe mich dazu entschlossen den Anker nicht komplet in der Tasche darzustellen, da man ihn sonst gar nicht sehen würde. Ich denke, dass man mit dieser Lösung leben kann.


Zusammenfassung 1. Teil und Vorschau auf auf Teil 2:


Das Unterwasserschiff ist soweit fertig (nur die Schrauben werden nicht montiert, sondern wandern in die Restekiste), die Ankertasche im Bug wurde gefertigt und auf dem Deck wurden alle überflüssigen Details entfernt, die dann später teilweise durch PE-Teile ersetzt werden.
Abschließend ein paar kleine Eindrücke: Auf dem ersten Bild die Klappe für die Heckwanne, die durch Gravieren der Naht entstand. Den kleinen Fehler in der Trennlinie zum Unterwasserschiff wird man später in der Wasserbasis nicht mehr sehen können. Auf den beiden anderen Bilder sieht man den Fender an der Steuerbordseite. Erst nach dem die Grundform aus der ausgehärteten Modelliermasse geschnitten wurde, auf dem Zweiten in seinem fertigen Zustand:

Die beiden letzten Bilder zeigen den gesamten Rumpf an der Backbordseite und dann wie er später im fertigen Diorama liegen wird.


Im nächsten Teil wird es um die kleinen Details gehen, die das Deck beleben und der Bau des Tochterbootes wird beginnen.
Carsten