Kalinin

Modell: USSR Navy Kalinin Battle Cruiser
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/700
Art. Nr.: 05709
Material: Spritzguß
Preis: 18,95 €

Original

Der Schwere Atom-getriebene Raketenkreuzer Kalinin ist das dritte Schiff der Kirov-Klasse (Projekt 1144), die im Westen meist als Schlachtkreuzer bezeichnet wird. Diese Kreuzer sind die größten Kampfschiffe ausgenommen von Flugzeugträgern, die seit dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden. Die Kirov-Klasse ist zur Bekämpfung von Schiffen ausgelegt, wofür sie 20 Granit-SSM mitführt. Daneben verfügt sie eine Luftabwehr bestehend aus weitreichenden Rif-SAM und verschiedenen Nahbereichsabwehrwaffen, sowie U-Jagdwaffen zur Eigenverteidigung. Die einzelnen Schiffe unterscheiden sich deutlich, was durch lange Bauzeit von 1973-98 (!) der Klasse bedingt ist, so dass bei den einzelnen Schiffen jeweils die modernsten Systeme eingebaut wurden. Kalinin hat wie die Schwesterschiffe Frunze (später Admiral Lazerev) und Pyotr Velikiy (ex Yuri Andropov) einen 13 cm Zwilling, während Kirov (später Admiral Ushakov) zwei 10 cm Türme hat. Kalinin hat als erstes Schiff der Kirov-Klasse den Top Plate (Fregat)-Radar auf dem "Hauptmast" und das Kashtan-CIWS-System, verfügt aber im Gegensatz zum jüngsten Schiff, der Pyotr Velikiy, noch nicht über das Kynshal -SAM-System und das dazu gehörige Cross Swords-Feuerleitgerät – auch wenn Platz für diese vorhanden ist. Ein weiterer Unterschied zur Pyotr Velikiy sind die zwei Top Dome-Feuerleitgeräte für die Rif-SAM, während Pyotr Velikiy ein Tomb Stone vorne und einen Top Dome achtern hat. Bei Pyotr Velikiy fehlen auch die beiden Osa-SAM-Starter vor der Brücke. Daneben gibt es noch andere Unterschiede bei den Aufbauten und der Elektronik.

Von dieser Klasse ist nur noch Pyotr Velikiy in Dienst, während Admiral Ushakov (ex Kirov) zum Verschrotten verkauft wurde und Admiral Lazarev (ex Frunze) und Admiral Nakhimov (ex Kalinin) inaktiv sind.

Kalinin ist 252 m lang und 28,5 m breit. Sie verdrängt 26 190 t voll beladen (nach anderen Angaben 26 396 t) und hat einen Tiefgang von 10,3 m (nach anderen Angaben 9,1 m). Der Antrieb besteht aus zwei Atomreaktoren mit 300 MW und zwei öl-befeuerten Kesseln zusätzlich für die Höchstgeschwindigkeit von 32 kn.

Bewaffnung Kalinin/Admiral Nakhimov
2 x 13 cm L/70 (ein Zwillingsturm)
12 x 3 cm (sechs Zwillinge, Teil des Kashtan-CIWS-Systems, kombiniert mit Vierfach-Startern)
20 x 3M 45 Granit-SSM (SS-N-19 Shipwreck)
96 x S-300F Rif-SAM (SA-N-6 Grumble, zwölf Senkrechtstarter)
40 x Osa-MA-SAM (SA-N-4 Gecko, zwei Zwillingsstarter)
192 Kashtan-SAM (sechs Vierfach-Starter, Teil des Kashtan-CIWS-Systems, kombiniert mit 3 cm-Zwilling)
1 x RBU-12000-Zehnfach-Ujagd-Starter (102 Raketen)
2 x RBU-1000-Sechsfach-Ujagd-Starter (40 Raketen)
10 x 53,3 cm Torpedorohre (zwei Fünflinge, für Torpedos und Vodopad-NK-Ujagd-Raketen)
3 x Kamov Ka-27-Bordhubschrauber (Helix)

Kalinin wurde von 1983-1988 auf der Baltischen Werft 189 in Leningrad (heute St.Petersburg) gebaut und ist von Anfang an Teil der Nordflotte. 1992 wurde sie in Admiral Nakhimov umbenannt. Trotz einer Nachrüstung 1994 ist Admiral Nakhimov ab ca. 1997 in Severomorsk inaktiv. Der aktuelle Status ist mir unbekannt.

Kalinin

Bausatz

Trumpeter hat in Kooperation mit Pit-Road die vier Schiffe der Kirov-Klasse herausgebracht, wobei die Unterschiede zwischen den Schiffen meines Wissens berücksichtigt wurden. Ich habe allerdings nur den Bausatz der Kalinin, der aber viele nicht notwendige Teile enthält, die z.B. für die Kirov/Admiral Ushakov bzw. die Pyotr Velikiy nötig sind. Wahlweise kann eine Wasserlinieversion oder mit Vollrumpf gebaut werden.

Der Bausatz ist gut detailliert und gibt die Proportionen der Klasse gut wieder. Der Bau ist teilweise etwas problematisch, z.B. insbesondere bei den Verbindungsstellen der Decksteile und bei den Verkleidungen der Aufbauten, aber auch bei der Deckskante und der Wasserlinienplatte, wo umfangreiche Spachtelarbeiten notwendig sind. Ansonsten ist die Passgenauigkeit gut.

Kalinin

Ich habe diverse Teile aus dem "Modern Soviet Cruiser/Destroyer Set" von Gold Medal Models (GMM) verwendet: der Top Pair-Radar, den Ausleger des Fock-Turmmasts, die Ausleger des "Großmasts", die Radar-Antenne des Pop Group-Feuerleitgeräts für die Osa-SAM, Peilantennen und Teile für die Kräne. Diese Teil sind eigentlich leicht verarbeitbar, wobei das Set aber nicht für mehrere Schiffe reicht. ABER: die beiden Antennen des Top-Pair-Radars sitzen zu weit auseinander. Dies habe ich leider erst nach dem Zusammenbau bemerkt, weshalb ich alles noch einmal auseinanderbauen musste. Es ist notwendig die Halterung für die vordere Top Sail-Antenne von Teil 1 abzuschneiden und weiter hinten direkt an die Halterung für die hintere Big Net-Antenne zu kleben. Der Ausleger des Fock-Turmmasts ist eine Gitterstruktur, die GMM gut darstellt. Nur passt sie nicht an den Mast, so dass man die Schräge an den Klebestelle korrigieren muss. Bei mir musste eine Ladung Kleber diese Korrektur übernehmen – was natürlich eine vollkommen suboptimale Lösung ist.

Kalinin

Der Umfang der Veränderungen gegenüber dem Bausatz, den ich vorgenommen habe, ist gering. Das Top Plate-Radar sitzt nicht direkt auf der Plattform F24, sondern auf einer erhöhten runden Plattform. Diese habe ich aus Plastikplatten selbst hergestellt. Die angedeuteten Gitterstrukturen an der Plattform F24 habe ich abgeschnitten und durch GMM-Teile ersetzt. Verwendet habe ich für die achteren drei Teile die kurze Variante, während ich das vordere Teil weggelassen habe, da es bei Kalinin nicht vorhanden war. Dazu habe ich die Anordnung der Rettungsinsel nach Originalphotos modifiziert und bei den Top Dome-Feuerleitgeräten den Data Link hinzugefügt.

Die vertikalen Flächen habe ich mit Humbrol 127 gestrichen. Die Decks mit Humbrol 132. Hier gibt es Unterschiede zwischen den Originalphotos und der Anleitung, so dass es empfehlenswert ist, sich möglichst viele Photos aus dem Internet zu besorgen, um für den gewünschten Zeitraum alle notwendigen Informationen zu besitzen. Trumpeter legt vier verschiedene Kennnummern für die Kalinin bei, sowie auch verschiedene Decals für die russische und sowjetische Version. Ich habe die Kalinin im Zustand von 1988 dargestellt, von dem ich eine Photoserie gefunden hatte. Die Antennen habe ich in Revell 77, Humbrol 126 und Humbrol 147 bemalt, den Unterwasserumpf der Boote mit Humbrol 76. Die Wasserlinie der Kalinin habe ich mit einem weißen und einem schwarzen Streifen dargestellt.

Kalinin

Fazit

Der Bausatz der Kalinin ist wegen der Spachtelarbeiten aufwendiger zu bauen, als man auf den ersten Blick denkt. Das "Modern Soviet Cruiser/Destroyer Set" von GMM empfehle ich für diese Klasse wegen der Probleme am Top Sail-Radar und dem Ausleger des Turmmasts nicht. Der Trumpeter-Bausatz ist aber insgesamt

EMPFEHLENSWERT

Lars

Kalinin