Surcouf

Das Original

Die französische Fregatte Surcouf der La Fayette-Klasse wurde entworfen, um einerseits unabhängig, z.B. zum Schutz der französischen Überseeterritorien und zur Aufklärung, andererseits aber auch als Teil von Trägerkampfgruppen operieren zu können. Sie sind dafür ausgelegt, um in Zonen „mittlerer Bedrohung“ unabhängig bestehen zu können, aber innerhalb von Verbänden auch in Zonen „hoher Bedrohung“ eingesetzt werden zu können. Der Schwerpunkt ist die Antischiffsbekämpfung, die Flugabwehr ist auf eine Nahbereichsabwehr beschränkt und auf eine U-Jagd-Ausrüstung wurde ganz verzichtet. Achtern findet sich eine Öffnung, um Beiboote für Kommandotruppen aussetzen zu können. Die Bauweise ist aber modular, so dass eine Nachrüstung möglich ist, z.B. existiert vor der Brücke Platz für Senkrechtstarter für Aster-Flugabwehrraketen.

Die Besonderheit der Klasse ist, dass bei ihr zum ersten Mal konsequent bei einem Kriegsschiff Maßnahmen zur Verringerung der Radar- und Infrarotsignatur angewendet wurden, weshalb sie stealth-Fregatten genannt werden. Für die französische Marine wurden fünf Schiffe (La Fayette, Surcouf, Courbet, Aconit und Guépratte) gebaut, der Entwurf war aber auch für den Export vorgesehen. Bis heute wurden sechs Schiffe für Taiwan (Kang Ding-Klasse), drei vergrößerte für Saudi-Arabien (Al-Riyadh-Klasse) und sechs verkleinerte für Singapur (Formidable-Klasse) gebaut.

Surcouf

Die Surcouf ist 124,1 m lang und 15,5 m breit. Voll beladen verdrängen sie 3710 t. Angetrieben werden sie von vier Dieseln mit insgesamt 20880 PS, die zwei Schrauben treiben. Die Höchstgeschwindigkeit ist 23,5 kn (25 kn bei den Probefahrten).

Bewaffnung:
1 x 10 cm mod 68 Cadam TR-Geschütz
2 x 2 cm F2-Geschütze
8 MM40 Exocet block 2-Antischiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
1 Crotale CN2-Flugabwehr-Starter (Achtfach-Starter plus 16 Raketen im Magazin)
1 Eurocopter AS 565 SA Panther-Bordhubschrauber

Die Surcouf (F711) wurde zwischen 1992 und 1997 auf der DCN-Werft in Lorient gebaut, ihr Heimathafen ist Toulon. Im Kosovo-Krieg 1999 geleitete sie den Träger Foch, von dem aus Angriffe geflogen wurden (Operation Trident). 2002 und 2003 nahm sie an der Opération Héracles teil, d.h. am Krieg in Afghanistan. 2006 überwachte sie die libanesische Küste im Rahmen der Mission Baliste. 2008 nahm die Surcouf, benannt nach einem bekannten französischen Freibeuter, an der Jagd auf Piraten im Indischen Ozean teil, 2010 wurde sie erneut dort eingesetzt.

Surcouf

Der Bausatz

Die Surcouf habe ich im Bauzustand von 2009 aus dem Bausatz von L'Arsenal der La Fayette-Klasse gebaut. Der Bau war unproblematisch. Lediglich ein Versatz an der Wasserlinie musste verschliffen werden.

Auch die Detaillierung ist sehr gut, so dass man kaum etwas ergänzen muss. Ich habe eine Reihe von Peitschenantennen aus gezogenen Gussast sowie eine Satellitenantenne auf dem Aufbau hinter der vorderen Schornstein/Mast-Kombination hinzugefügt.

Surcouf

Das größte Manko des Bausatzes war der fehlende Bordhubschrauber. Ich habe einen Eurocopter Panther selbst gebaut, und mit Ätzteilen von BJ-Modellbau ausgestattet (siehe hier).

Die vertikalen Flächen habe ich mit Vallejo 154 (989) Signalgrau und die Decks mit Vallejo 160 (992) Neutralgrau bemalt. Der Bereich um den Crotale-Starter sowie Teile der Schornsteine habe ich mit Revell 9 Anthrazit bemalt. Die Tore an der Seite der Aufbauten, hinter denen die Beiboote gelagert sind, bestehen im Original aus einer Gitter-artigen Struktur, durch die man sehen kann. Sie wirken aus einer größeren Entfernung braun, ich habe dies mit Vallejo 139 (846) Mahagonibraun dargestellt. Der Panther-Hubschrauber wurde mit Vallejo 59 (900) Französisch Blau gestrichen. Die Abziehbilder für die Kennnumern und die Flugdeckmarkierungen stammen aus dem Bausatz.

Hier noch ein Vergleich mit der taiwanesischen Variante der La Fayette-Klasse, der Kang Ding (Veteran Models-Bausatz):

Surcouf und Kang Ding

Surcouf und Kang Ding

Quellen

Surcouf

Lars