15 cm C/28 in C/34-Zwillingsturm des Stevnsfortet

Die Artillerie des deutschen Schlachtschiffs Gneisenau wurde nach dem schweren Bombentreffer im Vorschiff am 26/27. Februar 1942 ausgebaut. Nachdem entschieden worden war, dass das Schiff nicht mehr repariert wurde, verteilte man die Artillerie auf diverse Anlagen des Atlantikwalls in Dänemark, den Niederlanden und Norwegen sowie auf Wangerooge. Zwei der 15 cm SK L/55 C/28 in C/34-Zwillingstürmen kamen in eine Batterie auf der Insel Fanø. Nach dem Krieg übernahm die dänische Marine die Geschütze und baute sie in das 1951-55 gebaute Stevnsfortet ein. Dieses Fort an der Südküste der Insel Seeland (Sjælland) bei Rødvig diente zur Verteidigung des Øresunds. Es sollte mit den beiden Türmen die Minenfelder zum Schutz des Sunds sowie von Seelands selbst verteidigen. Das Fort wurde komplett in die Kalkklippen gebaut. Oberirdisch befinden sich nur die Geschütze und Feuerleitanlagen. Neben den beiden 15 cm-Zwillingstürmen bestand die Bewaffnung des Forts noch aus einer 15 cm-Einzellafette (ursprünglicher einer 12,7 cm-Einzellafette) zum Abfeuern von Leuchtgranaten sowie sechs 4 cm Bofors-Zwillingsflak sowie acht bis 18 mobile 4 cm-Einzellafetten.

Das Fort wurde 1981 außer Dienst gestellt, aber dann 1982-84 zur Anlage zur elektronischen Überwachung (Ausspionieren) des Ostblocks umgebaut. Diese Anlage wurde 2000 außer Dienst gestellt. 1984-2000 war neben dem Fort auch eine Hawk-Flugabwehrraketenbatterie stationiert. 2008 wurde das Fort und die Anlage für der Hawk-Batterie als Koldkrigsmuseet Stevnsfortet (Kalte Krieg Museum Stevns Fort) eröffnet. Man kann beide 15 cm-Zwillingstürme sehen, einen davon auch innen im Rahmen einer Führung besichtigen. Dazu ist die 15 cm-Einzellafette, eine 4 cm-Flak sowie Ausrüstung und Starter der Hawk-Batterie plus einige andere Militärfahrzeuge zu sehen. Im Rahmen einer Führung kann man auch die unterirdischen Anlagen besuchen, darunter die Munitionskammer eines der beiden 15 cm-Zwillingstürme.

Das Koldkrigsmuseet Stevnsfortet habe ich im Mai 2018 besucht:

 

Lars