Ekranoplan A-90 Deckelbild

Modell: Troop carrier Exkranoplan A-90 "Orlyonok"
Hersteller: Zvezda
Maßstab: 1/144
Material: Kunststoff
Art.Nr.: 7016
Preis: ca. 21 €

Das Original

Ist es ein Flugzeug? Ist es ein Schiff? Oder etwa das Batmobil? Die russische Konstruktion A-90 „Orlyonok“ (Adlerjunges) aus den 1960’er Jahren ist definitiv ein eigenwilliges Gefährt. Als Truppentransporter konzipiert, der bis zu 200 Mann starke Truppenkontingente sowie gepanzerte Fahrzeuge überraschend an feindlichen Küsten anlanden sollte, ähnelte es zwar einem Flugzeug, gilt aber als Bodeneffektfahrzeug (russisch: Ekranoplan). Diese erreichen (u. a. durch ihre kleine Flügelfläche) nur in geringer Höhe ausreichend Auftrieb. Und „schweben“ bodennah über flachem Gelände, hauptsächlich aber über Wasserflächen.

Den Erstflug bestritt der Prototyp der A-90 (mit der Kennung S-23) im Jahr 1972. Weitere Tests kamen ab 1973 hinzu. Ihre offizielle Indienststellung erfolgte 1979. Insgesamt wurden bis 1980 fünf Einheiten produziert, von denen die letzten drei „Überlebenden“ beim Zusammenbruch der UDSSR außer Dienst gestellt wurden.

Der Bausatz

Zvezda hat im mittlerweile lieb gewonnenen Formentausch mit Revell deren Modell der A-90 wieder auf den Markt gebracht. Der aus dem Jahr 2000 stammende Bausatz wurde bis ins Details, inklusive der Decals und der Bauanleitung übernommen.

Das 40,1 cm lange und 21,5 cm breite Modell besteht aus (lediglich) 38 Teilen. Damit sollte es auch für Einsteiger problemlos zu Bauen sein.

Rumpf

Fast wie bei einem Schiffsmodell besteht auch der Rumpf der A-90 aus zwei Hälften. Es gibt nicht viele Details, die vor dem Zusammenkleben der beiden Hälften im Inneren eingesetzt werden müssen. Mit dabei sind Düsen, MG- und Radstand sowie der doppelte Propeller an der Heckflosse, während ein Cockpit völlig fehlt. Die einteilige Frontverglasung würde eh kaum Einblick in das Innere des Cockpits zulassen. Alle übrigen Fenster und Luken des Rumpfes sind massiv ausgeführt und durch schwarze Decals darzustellen. Das scheint mir heutzutage nicht mehr ganz zeitgemäß, hier sollte der geneigte Modellbauer nachbessern.

Kleinteile

Die Stummelflügel, wie auch die Heckflügel bestehen jeweils aus einer unteren und einer oberen Hälfte. Außen an den Hauptflügeln befinden sich noch die zweiteiligen Stabilisatoren. All deren Oberflächen weisen feine versenkte Gravuren auf, die durchaus auch heute noch überzeugen können. Maßstabsbedingt gibt es einige Vereinfachungen, die den Gesamteindruck aber nicht stören.

Das Cockpitfenster ist das einzige Klarbauteil des Modells. Aus heutiger Sicht fällt es ein wenig grob aus und ließe sich auch leicht dünner schleifen. Doch wozu, da es dahinter kein Innenleben gibt.

Die Abziehbilder

Auch hier hat sich Zvezda bei Revell bedient. Dieselben Decals für die beiden selben Versionen. Eine aus sowjetischer Zeit mit rotem Stern und eine aus russischer Zeit 1992, nach dem Kalten Krieg.

Die Anleitung

Zvezda hat die Bauanleitung 1:1 von Revell übernommen, selbst Revells Artikelnummer (04609) ist noch darauf zu lesen. 24 Bauschritte führen leicht verständlich und nachvollziehbar zum fertigen …äh… „Flugzeug“.

Fazit

Alter Wein in neuen Schläuchen? Ein wenig, da es sich bis hin zu den dargestellten Versionen um einen identischen Bausatz handelt. Hier hätte Zvezda, als russische Firma in den russischen Archiven ein wenig mehr recherchieren können und zumindest neue Decalversionen anbieten können. Aber auch so ist die A-90 eine wirklich willkommene Wiederauflage eines äußerst seltenen, sowie seltsamen Fluggeräts. Ein wahrer Exot, und genau das gefällt mir!

alt guter Durchschnitt

Wolfgang

Wir danken Zvezda für das Bausatzmuster