Norwegische Fregatte Roald Amundsen in Kiel

Die norwegische Fregatte KNM Roald Amundsen (F 311) gehört zu den fünf 2003-11 gebauten Schiffen der Fridtjof Nansen-Klasse der norwegischen Marine (Sjøforsvaret), die die U-Jagd-Fregatten der in den 1960ern gebauten Oslo-Klasse ersetzten. Den Auftrag für die Klasse gewann die spanische Werft Navantia mit einer verkleinerten Version der Álvaro de Bazán-Klasse. Die Fregatten sind die kleinsten der Welt, die mit dem AEGIS-Kampfsystem ausgestattet sind. Sie erhielten hierfür eine neue Variante des SPY-1-Radar, SPY-1F, die kleinere und damit leichtere Antennen hat. Diese sind relativ hoch am Turmmast angebracht.

Die Hauptaufgabe der Klasse ist die U-Boot-Jagd, wofür sie mit einem Bug- und Schleppsonar, einem Bordhubschrauber und Torpedorohre ausgerüstet sind. Es sind aber Mehrzweckfregatten, die wegen ihrer Geräumigkeit auch für internationale Einsätze gut geeignet sind. Es besteht die Möglichkeit, die Bewaffnung zu verstärken, z.B. ist Platz für einen weiteren achtzelligen Senkrechstarter vor der Brücke vorhanden. Die Klasse umfasst Fridtjof Nansen, Roald Amundsen, Otto Sverdrup, Helge Ingstad und Thor Heyerdahl.

Die Roald Amundsen ist 134 m lang, 16,8 m breit und verdrängt 5290 t. Der Antrieb erfolgt zwei Diesel und eine Gasturbine mit insgesamt 40.832 PS, womit 27 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 132 Mitgliedern (Platz für 146 Personen ist vorhanden).

Bewaffnung
1 x 7,62 cm L/62 Oto Melara Super Rapid-Geschütz
4 x 1,27 cm Browning M2-Maschinengewehre
8 NSM-Antischiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
1 achtzelliger Mk 41 VLS-Senkrechtstarter (32 ESSM-Flugabwehrraketen)
4 x 32,4 cm-Torpedorohre (Stingray-U-Jagd-Torpedos)
1 NHIndustries NH90-Bordhubschrauber (noch nicht geliefert)

Die Roald Amundsen wurde 2004-07 von Navantia in Ferrol gebaut. Sie hat in Haakonsvern bei Bergen ihren Heimathafen.

Von der Fridtjof Nansen-Klasse gibt es einen Bausatz im Maßstab 1/700 von Dodo Models.

Die Roald Amundsen wurde 2017 während der Kieler Woche fotografiert:

 

Falk Pletscher (Fotos), Lars (Text)