Das Original und die Umsetzung von Trumpeter

Der Zerstörer Z 7 war eines von zwölf Schiffen des Typs 1934A (Z 5 bis Z 16), einer Weiterentwicklung des Typs 1934. Diese Weiterentwicklung des Grundmusters schon nach sechs Schiffen resultierte im Wesentlichen aus der mangelhaften Seegängigkeit der 1934er-Zerstörer. Die in der 1934A-Serie vorgenommenen schiffbaulichen Änderungen (weniger steiler Vordersteven, optimiertes Vorschiff etc.) lösten allerdings nicht alle schiffbaulichen Mängel dieser Zerstörer. Sowohl die 1934er, als auch die 1934A-Zerstörer waren sehr nasse, schwer zu steuernde Schiffe. Bei schwerer See überspülte die Back, sodass die Bedienung des vorderen Turmes bei Fahrt zum Teil nicht möglich war. Dessen ungeachtet bildeten diese Zerstörer bei Kriegsausbruch das Rückgrat der Kriegsmarine.

Der Zerstörer Z 7 Herrmann Schoemann wurde am 7.9.1935 auf Kiel gelegt. Die Indienststellung erfolgte am 9.9.1937. Schnell stellte sich heraus, dass der in einem 1,2 m tiefen, offenen Bereich vor dem Brückenhaus platzierten Steuerstand sehr ungünstig war. Als erster Lösungsansatz wurde eine Überdachung mit einer Stirnwand mit fünf Fenstern vorgesehen. Allerdings stellte sich auch diese Brückenform schnell als zu beengt heraus. So wurden die runden Brücken aller Zerstörer bis Herbst 1938 zu einem neuen, rechteckigen Brückenhaus umgebaut.

Der Bausatz von Trumpeter soll gemäß Deckelbild den Zustand von 1942 darstellen, weist hierfür aber einige schwerwiegende Fehler auf. Die kleineren Fehler (falsche Spritzwasserleiste, falscher Mast) ließen sich leicht beheben. Größer ist aber das "Brückenproblem".

Trumpeter stellt eine vorne, d.h. zum Bug hin, abgerundete Brücke dar. Die 1934A-Zerstörer wiesen diese Brückenform allerdings, wie oben beschrieben, nur sehr kurz auf. Um den Zustand von 1942 darstellen zu können, bedarf es eines vollständigen Brückenumbaus. Hierfür gibt es zwischenzeitlich ein "Ersatzteil", das aber zum Zeitpunkt des Baus dieses Modells noch nicht verfügbar war bzw. mir nicht bekannt.

Also beschloss ich, den Z 7 im Sommer 1938, d.h. vor dem Brückenumbau, darzustellen. Die Beschreibung der weiteren Einsatzgeschichte spare ich mir für das nächste Z 7-Projekt (Bauzustand 1942) auf.

Das Modell

Der Brückenumbau ist eigentlich ziemlich leicht umzusetzen. Ich verwendete dafür ein Stück 1/350er Leiter und ein Stück Plastikkarte. Für den restlichen Bau bedurfte es nur des Toms-Ätzteilsatzes und eines Abziehbildersatzes für die Schiffsnummern.

Nachdem ich mit dem Zerstörerbau weitestgehend fertig war, machte ich mir Gedanken über die Art der Darstellung. Kai- und Hafenszenen haben mir schon immer gefallen und da fielen mir der Schienen-Ätzteilsatz und die BR86 von Alliance ein. Wann, wenn nicht jetzt, wollte ich diese Schmuckstücke verwenden? Also legte ich damit los, den Schuppen und die Kaianlage zu bauen. Nach und nach ergänzte ich die Sperrgitter, Lampen, eine Leiter und Figuren. Am Kai stehen 1/700 Passagiere von Eduard, die schön, aber leider zu flach sind. Für die Besatzung des Z 7 habe ich das erste Mal die wundervollen 3D-gedruckten Figuren von NorthStar verwendet. Die sind so winzig und weisen trotzdem unterschiedliche Haltungen und wahnsinnige Details auf. So klein, dass sie sogar das Makro meiner Kamera an seine Grenzen bringen. Egal, ich weiß, wie sie aussehen. Die LKW sind von HP.

Für das Wasser habe ich diesmal wieder Acrylgel verwendet. Die Wirkung ist ganz OK, denke ich. Vielleicht hätte ich die Farbe des Wassers etwas grün-brauner wählen sollen. Aber auch mit dem Blau kann ich leben.

Extrem unglücklich bin ich mit der Takelung. Die hätte ich zum einen besser spannen sollen. Zum anderen finde ich die Spreizantennen misslungen. Da bedarf es beim nächsten Projekt eines besseren Verfahrens. Aber es soll ja immer noch Luft nach oben sein.

Jens Bartels