SB2C Helldiver

Das Original

Die SB2C Helldiver ist weder das schönste noch das effektivste Trägerflugzeug der US Navy im zweiten Weltkrieg gewesen. Wegen seiner teilweise doch sehr bösartigen Flugeigenschaften bei Start und Landung hatte der Vogel schnell viele böse Spitznamen. Da half es auch nicht, dass der Vorgänger Dauntless bei den Besatzungen besonders beliebt war. Der bekannteste ist wohl in Anlehnung an das Kürzel SB2C der Begriff: Son of a Bitch - 2. Class.

Trotz alledem, das Flugzeug erwies sich im Pazifik als kampfstark und hatte seinen Anteil an der Luftüberlegenheit der US auf diesem Schauplatz ...

Das Modell

Der Bausatz hat wie viele meiner letzten Projekte schon einige Jahre auf dem Buckel, um genau zu sein mehr als ich auf der Welt bin. Auf der Innenseite der Flügel steht 1968!

Ich bin auch gewarnt worden ... und sie hatten alle Recht.

Trotzdem wollte ich die Mühle bauen, da ja der Weg das Ziel ist und es mit besonders bei solchen "low budget" Bausätzen sehr leicht fällt Bohrer und Säge für experimentelle Zwecke einzusetzen. Nebenbei perfektioniert man auch den Umgang mit Spachtelmasse und Schleifpapier.

Der Bausatz ist mit mir um die halbe Welt geflogen da ich die Zeit im Hotel abends genutzt habe die ca. 1000 Löcher in den Flügelober- und unterseiten aufzubohren.

Die Lackierung orientiert sich an der Maschine von Lt. Frazer, der während einer Übung mit diesem Flugzeug nach einem simulierten Bombenangriff einen Motoraussetzer hatte, und die Helldiver im Otay Reservoir notwasserte. Die Ganze Geschichte findet sich in der Flugzeug Classic 2/2011 (mit Farbprofil) oder auch hier.

Wieder einmal hatte das Biest gewonnen …

Der Flügel und das untere Mittelteil des Flugzeugs bestehen aus sage und schreibe sieben Teilen. Was 1968 eine tolle Idee war (klappbare Flügel!) stellt sich heute als Albtraum heraus.
Da sie 4 bzw. 5 gelochte Sturzflugbremsen hat, und die Löcher nur angedeutet sind, heißt das erstmal für den Erbauer 1000 Löcher zu bohren ....

Ok, ich gebs zu , ich bin besche*ert .... Das Ganze hat eine Ewigkeit gedauert ... (ich hab den Bausatz sogar nach Indien mitgenommen, um die Abendzeit im Hotel zu nutzen).

 

Da ich die Flieger ja so nicht lassen kann, musste das Cockpit und der Heckschützenstand noch „bearbeitet“ werden. Beim Heckschützen wurde die blickdichte Platte kurzerhand aufgebohrt und ausgeräumt um den Blick nach Unten zu gewährleisten. Der Kampfstand wurde "gepimpt" und der Boden mit Stringern versehen, von denen man wohl später nix sieht (aber ich weiß sie sind da).

Es fehlt noch das Floß und ein paar andere Sachen (die MGs z.B.), aber es wird.

Der Pilot und der Schütze wiesen erfreulicherweise nicht die typischen 50mm Kanoneneinschusslöcher auf, die ich von Airfix kenne und auch die Konturen waren so scharf, dass ich beide verwende (im Gegensatz zu den Figuren der meiner vorher gebauten Avenger). Eine beherzte Bohrung durch die Hände gestattet es dem Piloten auch den Joystick zu halten. Der Sitz wurde ersetzt, die Rückwand deshalb auch.

Passgenauigkeit ist bei dem Teil Ansichtssache. Wie witzeln die BMW Ingenieure ... Was kann man vom Weltall aus sehen? Die chinesische Mauer und die Spaltmaße von Rover ..... Die haben wohl noch nie diesen Airfixbausatz gesehen .... Was recht gut aussieht ist der Motor. Den werde ich so lassen.

Der Weg zu einem passablen Modell scheint länger zu sein, als ich zuerst dachte. Am Ende wird eine Farbgebung die Schwächen auch dieses Bausatzes hoffentlich freundlich mit einem Feigenblatt bedecken ...

Marc Schimmler

Teil 2

Teil 3

Teil 4