Das Vorbild


Die Le Soleil Royal, das erste von drei Schiffen gleichen Namens, wurde 1669 in Brest nach Plänen von L. Hubac als Linienschiff ersten Ranges mit 104 Geschützen gebaut.
Berühmt wurde sie als Flagschiff des Generalleutnant Graf de Tourville. Unter seinem Kommando nahm sie im Juni 1690 an der siegreichen Schlacht bei Bèzeviers teil. Am 29. Mai 1692 explodierte sie, nachdem sie bei der Schlacht von Barfleur schwer beschädigt worden ist, nach dem Angriff einen englischen Branders.

Der Bausatz


Wie lange der Bausatz schon verfügbar ist, weiß ich nicht. Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich von dem Modell schon Ende der 70er Jahre geträumt habe.
Wenn man den Bausatz öffnet, wird man vom Anblick der vielen Spritzlinge, auf die sich die 2300 Bauteile verteilen, erschlagen. Die Qualität und Passgenauigkeit ist, soweit es die ersten Passproben zeigen, gut. Die Gravuren sind dagegen recht unterschiedlich. Während die Geschütze hervorragend und fein graviert worden sind, ist die Gravur der Holzmaserung nicht mehr zeitgemäß. Sie ist im Verhältnis zum Maßstab völlig überdimensioniert.
Maße des fertigen Modells:

Länge zwischen den Loten 57,5 cm
Länge gesamt 77 cm
Höhe gesamt 75,5 cm
Breite des Rumpfes 15,6 cm
Länge der Großrahe 33,6 cm
Le Soleil Royale, Kartonbild Heller

Verwendete Literatur


Zur Kontrolle des Bausatzes und Vervollständigung des Modells verwende ich folgende Literatur:

  • Wolfram zu Mondfeld: Historische Schiffsmodelle, Orbis Verlag

  • Wolfram zu Mondfeld: Schiffbaukunst im 17. Jahrhundert, Köhler

  • Edmond Paris: Segelkriegsschiffe des 17.Jahrhunderts, Delius Klasing & Co

  • Hoeckel, Jorberg, …: Risse von Schiffen des 16. und 17. Jahrhunderts, Delius Klasing & Co



Es geht los...


Angefangen habe ich, wie es sich gehört mit dem Rumpf meines Modells. Bei einem Vergleich mit Plänen anderer Schiffe der Epoche habe ich festgestellt, dass die Bordwand im Original min. 50-60 cm stark war und im Modell somit min. 5mm im unteren Batteriedeck betragen sollte. (Die schottische Great Michael, Ende des 16. Jh. soll 3m dicke Bordwände besessen haben).
Da ich die Geschützpforten geöffnet darstellen möchte, fällt die zu dünne Bordwand des Bausatzes unangenehm auf. Daher habe ich aus 2,5x2,5 mm starken Polystyrolstreifen im unteren Batteriedeck und 2,5x2,0 mm starken im oberen Batteriedeck die Tempelrahmen erzeugt. Damit habe ich jetzt eine Wandstärke von 4.5mm Zusammen mit der inneren Beplankung erreiche ich dann die angestrebte Wandstärke von 5mm.
Die roten Linien zeigen die geänderte Wirkung nach Einbau der Tempelrahmen.
TempelrahmenTempelrahmenTempelrahmen
Nachdem die Tempelrahmen angefertigt und an die Seitenwände geklebt worden waren, wurde die zu starke Holzmaserung auf der Außenseite angeschliffen. Ob ich sie ganz entfernen soll, was maßstäblich korrekt wäre, oder die vorhandene dünne Schicht lasse, habe ich noch nicht entschieden.
Zusammen mit dem Batteriedeck fand nun eine erste Passprobe statt:
Passprobe RumpfPassprobe Rumpf
Hierbei habe ich direkt einen Fehler gefunden der vorher nicht zu erkennen war. Wie man anhand der Leiste sehe kann, sind die eingeklebten Tempelrahmen nicht horizontal. Die leichte Neigung nach innen ist falsch und muss mit Spachtelmasse und kleinen Polystyrolstreifen noch ausgeglichen werden.
Passprobe Rumpf
Gastbeitrag von Christian
- Fortsetzung folgt -







Fregatte "Jupiter"

gebaut von Holger Baethies



Teil 1 - Die Vorlage und die Quellen