F6F-3 Hellcat 1/48 von Sven Schönyan

Das Original

Im Gegensatz zur Grumman F4F Wildcat war das Flugzeug als Tiefdecker ausgelegt. Somit konnte das Hauptfahrwerk vom Rumpf in die Tragflächen verlegt werden. Dadurch wurde ein wesentlich richtungsstabileres Fahrwerk geschaffen.
Die US Navy bestellte 1941 vier Prototypen mit jeweils einem anderen Triebwerk. Es waren die XF6F-1 mit einem Wright R-2600-10 Cyclone 14 (1268 kW), die XF6F-2 mit einem Wright R-2600-16, die XF6F-3 mit einem Pratt & Whitney R-2800-10 Double Wasp (1491 kW) und die XF6F-4 mit einem Pratt & Whitney R-2800-27 (1555 kW). Noch vor Fertigstellung des ersten Prototyps vergab die US Navy den Auftrag für die F6F-3 Hellcat.

Der Prototyp flog am 26. Juni 1942. Die erste Serien-F6F-3 flog am 4. Oktober 1942 und gelangte ab Januar 1943 in den Truppendienst. Obwohl größer und schwerer als die Wildcat zeigte das Modell doch beträchtlich bessere Flugleistungen. Mit diesem Modell erkämpften die Amerikaner endgültig die Luftherrschaft im Pazifik. Von den 6477 bestätigten Luftsiegen der US Navy errang die F6F Hellcat 4947. Auch die Fleet Air Arm setzten das Muster ein (zuerst unter dem Namen Gannet). Als Nachtjäger war die Hellcat mit einem tragflächenmontierten Radar ausgerüstet; zur Schiffsbekämpfung und Erdkampfunterstützung mit Raketen.
Die F6F-3 war die erste Hauptserienversion mit 4402 gebauten Exemplaren. Es folgte die F6F-5 mit kleinen Verbesserungen und 6681 Exemplaren als zweite Hauptserie. Die letzte Hauptserie war die F6F-5N als Nachtjäger. Die Produktion bei Grumman lief nach 12.272 Exemplaren im November 1945 aus. Die Hellcat war 1946 für einige Wochen das erste Flugzeug der Navy-Kunstflugstaffel Blue Angels.
Die F6F-5N wurde als letzte bei den Einsatzstaffeln bis 1953 eingesetzt, die F6F-5 flog bei Trainingseinheiten bis 1956. Die F6F-5K Zielflugzege wurden bis 1961 verwendet und flogen auch den letzten Kampfeinsatz einer amerikanischen Hellcat, als die ab August 1952 im Koreakrieg vom Flugzeugträger USS Boxer aus als Lenkflugkörper gegen Ziele in Nordkorea eingesetzt wurden. Als Lenkflugzeuge dienten AD-2D Skyraider. Sechs Einsätze wurden mit mäßigem Erfolg geflogen.
Neben Großbritannien, das im Zweiten Weltkrieg 1177 F6F erhielt, wurden zehn F6F-5 1947 an Argentinien geliefert. Einige dieser Maschinen gab Argentinien später an Paraguay ab. Uruguay erhielt zwölf F6F-5. Die letzten südamerikanischen Hellcats flogen 1961. Frankreich erhielt 1949 179 F6F-5 und F6F-5N, die im Indochinakrieg eingesetzt wurden.

Das Modell

Das Modell stammt von der Firma Eduard. Es handelt sich dabei um die F6F-3 Hellcat, Art-Nr 8221. Das Set beinhaltet bereits mehrere Ätzteilplatinen und vorgeschnittene Maskierfolien. Entsprechend waren für die Fertigstellung keine weiteren Zurüstteile notwendig. Der Bau ging problemlos von statten. Die vorhandenen Ätzteile werden hauptsächlich für das Cockpit benötigt. Mit ihnen wird das Instrumentenbrett, kleine Hebelchen und die Sitzgurte dargestellt.

F6F-3 Hellcat 1/48 von Sven SchönyanF6F-3 Hellcat 1/48 von Sven Schönyan

Da die Ruder des Flugzeuges alle als separate Teile verbaut werden müssen, habe ich diese teilweise etwas ausgelenkt bzw. im Fall der Höhenruder herabhängend verbaut. Das Modell soll schließlich eine an Oberdeck parkende Maschine darstellen. Leider sind die Landeklappen an den Flügeln mit angeformt.

F6F-3 Hellcat 1/48 von Sven SchönyanF6F-3 Hellcat 1/48 von Sven SchönyanF6F-3 Hellcat 1/48 von Sven Schönyan

Auch lässt sich leider keine Maschine mit eingeklappten Tragflächen bauen. Meiner Meinung nach fast schon ein Muß, wenn man ein Trägerflugzeug baut, welches sich nicht gerade beim Start oder Landung befindet.

Lackiert wurde die Hellcat mit Gunze-Farben. Für das Cockpit verwendete ich H58 und für außen H54, H56 und H338. Bei allen Außenbereichen habe ich mit sog. Preshading gearbeitet, welches hauptsächlich auf der Unterseite seine volle Wirkung entfaltet. Da der Farbton H338 ein sehr helles grau ist, wurden die Panele mit Reinweiß 301 von Revell aufgehellt. Bei den blauen Flächen habe ich das Aufhellen weggelassen, da ich keine Lust hatte extra Farbmischungen anzulegen.

Um einige Abnutzungsspuren darzustellen habe ich zum Abschluß vor allem an den Rändern der Wartungsklappen und den Vorderkanten der Flügel und der Cowling mit silber einige Tupfer aufgebracht, welche Lackabplatzer simulieren. Zu guter Letzt wurde mit der Airbrush Rußspuren hinter den Abgasaustritten aufgenebelt, was mir allerdings nicht so ganz überzeugend gelungen ist.

Ich entschied mich für die Decalvariante der F6F-3, BuNo 40467, des Lt. Alexander Vraciu der VF-6, stationiert auf der USS Intrepid im Februar 1944. Diese hat meiner Meinung nach die interessantesten Markierungen mit den japanischen Kriegsflaggen und den taktischen Nummern. Diese Maschine ist übrigens bis in die heutige Zeit erhalten geblieben und ab und an auf Flugshows zu sehen.

Fazit

Rundherum ein gelungener Bausatz, der alles notwendige zum Bau eines anspruchsvollen Modells bereits beinhaltet. Darüber hinaus lassen sich auch Unterschiede in den Baulosen, wie verschiedene Cowlings oder Cockpithauben, wiedergeben. Bleibt nur zu hoffen, daß irgendwann auf dem Aftermarket ein Wing-Folding-Set verfügbar ist.


Sven

Quelle: wikipedia