Soya

Weiterer Bau des Schiffes

Nun begann die ernsthafte Arbeit mit den Ätzteilen von Hasegawa. Die Relingsteile sind spezifisch abgelängt und passen sehr gut, die Stützen und eventuelle Aussparungen sind am rechten Platz; zudem hat man leicht umklappbare Klebekanten angebracht, die sich stabil befestigen lassen. Der Nachteil ist natürlich, dass die breite Klebekante von oben sichtbar ist. Die Methode von z.B. WEM mit einer dünnen durchlaufenden Klebekante erscheint mir besser. Auch gibt es keinerlei Ersatz für ein womöglich verdorbenes Teil, und da kann bei den oft sehr komplexen und filigranen Teilen leider immer etwas schief gehen. Ich brachte zuerst die zahlreichen Relings achtern an, dann diejenigen am Aufbau. Letztere wurden nach dem Verkleben mit Weißleim überzogen und nach dem Trocknen mit RAF White von JPS bemalt, um einen dezenten Farbkontrast zwischen der Segeltuchbespannung und der weißen Rumpffarbe zu erzielen.

Der kleine, aber komplizierte Radarmast erwies sich als ernsthafter Gegner; Anpassung und Ausrichtung sowie Verarbeitung der Ätzteile waren nicht ohne. Die Achse des Radarschirms mußte gegenüber dem Bausatzteil verlängert werden. Der Mast wurde zuerst noch nicht angebaut, um Unfälle beim Handhaben des Modells zu vermeiden.

Abweichend von der Anleitung baute ich als nächstes die zahlreichen Decksfittings am Vordeck und achtern des Brückenaufbaus an. Dazu gehören verschiedene Spills, Lüfter, Kabeltrommeln usw.

Der Schornstein wurde zusammengebaut, versäubert, mit den geätzten Leitern versehen, und dann weiß lackiert. Das blaue und das schwarze Band wurden ebenfalls lackiert. Auf die Ätzteile für das Wappen wurde verzichtet, und stattdessen die Decals verwendet. Die Masten wurden komplett nach der Anleitung gebaut – der Detaillierungsgrad ist sehr hoch und es war mir schon anspruchsvoll genug, alles so hinzubekommen, wie es die Anleitung will.

Die Persennings der Beiboote sind zwar einmodelliert, könnten aber etwas mehr Struktur vertragen. Deshalb erhielten sie einen Überzug aus mit verdünntem Weißleim getränktem Zigarettenpapier; die Dreiecke, an denen die Zurrings festgemacht sind, entstanden aus vorher bemalten und zugeschnittenen Stückchen Papier. Es liegen auch Decals dafür vor, aber mir war es lieber so.

Entsprechend der Methodik „von innen nach außen“ kam ich schließlich an den Deckskanten und Bordwänden an und fügte hier die Relings und die Fangnetze um das Flugdeck an. Es empfiehlt sich aufgrund der Empfindlichkeit der Teile auch, diesen Schritt nicht zu früh zu tun. Die filigranen Lotplattformen zum Beispiel vertragen nach der Montage keine Berührung mehr. Nachdem wirklich alle Bauteile am Schiff angebracht worden waren, überzog ich es mit Mattlack. Darauf folgte ein möglichst dezentes Altern mit Pastellkreiden, die wiederum mit Mattlack versiegelt wurden.

Bau der Fluggeräte

Die Fluggeräte stellen, besonders mit den Ätzteilen, kleine Modelle für sich dar. Der schwierigste Teil war hier das Fahrwerk der DHC-2 Beaver, das knifflig auszurichten war. Anstatt die Bausatzteile aufwändig zu versäubern, benutzte ich hier 0,4 mm - Messingdraht. Dieser wurde zugeschnitten und an den Knickstellen mit einer Diamantscheibe eingekerbt. Dadurch entstehen saubere und scharfe Knicke.

Die Helikopter erhielten zwecks größerer Stabilität keine geätzten Fahrwerke. Die Decals funktionierten sehr gut, ich konnte sie allerdings nicht ganz in Deckung mit den Gravuren bringen. Bei einem der zwei wurde das Heck abgesägt und beigeklappt dargestellt. Das freiliegende Innere wurde mit Interior Green bemalt. Die sehr schön reliefgeätzten Rotoren wurden vorgebogen und ließen sich sehr gut verarbeiten.

Den technischen Daten ist zwar zu entnehmen, dass alle fünf Fluggeräte mitgeführt wurden, der Platz auf dem Modell ist jedoch für mein Empfinden zu knapp für alle vier Hubschrauber. Deshalb habe ich die Bell 47 weggelassen und beabsichtige, sie später in einem anderen Diorama zu verwenden.

Soya

Frank Spahr

Teil 1

Teil 3