Mitsubishi A6M2b Zero in 1/144 von Matthias Pohl

Die japanische Firma SWEET bringt aktuell ein recht ansehnliches Sortiment von 1/144er Bausätzen heraus. Super detailliert, sehr schöne, versenkte Gravuren, häufig als 2er-Kit oder durch eine kleine Dioramen-Platte ergänzt. Das hier gezeigte Diorama eines Trägerdeckausschnitts ist allerdings als eigenständiger Bausatz erhältlich. Den beiden Zeros aus dem Bausatz Nr. 14107 waren jedoch Markierungen von landgestützten Einheiten beigefügt. Um eine Trägerdeck-Szene nachzustellen habe ich mir den gesondert erhältlichen Decalsatz für die Maschinen der Akagi vom Angriff auf Pearl Harbour bestellt. Hiermit können Flugzeuge der ersten, zweiten und der dritten Angriffswelle dekoriert werden - absolut genial und von einer vorbildlichen Qualität!

Mitsubishi A6M2b Zero in 1/144 von Matthias PohlMitsubishi A6M2b Zero in 1/144 von Matthias Pohl

Vielleicht verblüfft dieses Foto mit dem drehenden Propeller, das ist aber keine Hexerei - und einen Minimotor habe ich ebenfalls nicht verwendet (der soll mal an anderer Stelle zum Einsatz kommen!). Der Prop wurde einfach nicht verklebt und mit einem Fön für's Foto angepustet (Kaltluft-Stufe!!!).

Mitsubishi A6M2b Zero in 1/144 von Matthias PohlMitsubishi A6M2b Zero in 1/144 von Matthias Pohl

Hier sieht man sehr schön die Details der Deckstrukturen des japanischen Trägerdecks. Es sind einzelne rechteckige Segmente, die miteinander verklebt werden, einschließlich eines versenkbaren Aufzuges in der Decksmitte. So kann man sich durch mehrere Bausätze ein ansehliches Stück eines Trägerdecks erstellen und jede Menge Flugzeuge darauf platzieren. Bemalen erfolgte mittels Airbrush mit VALLEJO-Farben, Washing wie bei den Fliegern mit SCHMINKE- Ölfarbe, Highlights setzen, zum Abschluss Mattlack von REVELL. Den Farbton der Zeros musste ich mir jedoch selbst zusammen mischen, da es keine ausgewiesene Farbnummer hierfür gab. Insbesondere das Aufhellen war bei diesem kleinen Maßstab wichtig. So kamen neben weiß und schwarz auch ein kleiner Anteil Seegrün mit in die Mischung, die (aus meiner Sicht) recht gut gelungen ist.

Mitsubishi A6M2b Zero in 1/144 von Matthias PohlMitsubishi A6M2b Zero in 1/144 von Matthias Pohl

Hier mal ein Größenvergleich mit dem Cent-Stück, um die Winzlinge ins rechte Licht zu setzen.
Die Maschine mit der Kennung A1-155 wurde von Lt. Commander Shigeru Itaya geflogen, dem Kommandeur der ersten Angriffswelle (1st section). Die Zero mit der A1-107 auf dem Leitwerk ist die Maschine von Warrant Officer Sueyoshi Osanai, der innerhalb der ersten Welle der 3rd section zugeteilt war.

Ich habe mir den Spass gemacht und bei der zweiten Zero des Bausatzes das Kabinendach aufgesägt und die Flügelenden angeklappt (ist im Kit auch so vorgesehen!). Jedoch war klar, dass die ausgesägte Haube wegen des Materialquerschnitts nicht zu gebrauchen war, konnte man sie doch nicht über das hintere Haubenteil drüber schieben... Also fertigte ich mit Hilfe des ausgesägten Bauteils aus FIMO-Knetmasse eine Form an, mit der anschließend ein Stempel geformt wurde. Beide Formenbauteile mussten Im Backofen bei 130° für eine halbe Stunde gehärtet werden. Über den so gewonnenen Stempel konnte ich dann ein Stückchen PE-Folie ziehen, welches mit dem Fön (nun aber in der Superheiß-Stufe!) über den Stempel gezogen wurde. Kanzeln "Tiefziehen" einmal anders! Das Bauteil ist superdünn und glockenklar. Es musste nur noch passgenau zugeschnitten und bemalt werden - fertig!

Mitsubishi A6M2b Zero in 1/144 von Matthias PohlMitsubishi A6M2b Zero in 1/144 von Matthias Pohl

Die auf den Fotos ebenfalls gut sichtbaren Antennendrähte bestehen aus einer Faser einer Feinstrumpfhose - unsere Frauen haben da ja immer mal wieder Bedarf nach neuen Stücken, die alten kann man so einem neuen Verwendungszweck zuführen! Das Material läßt sich gut mit Sekundenkleber befestigen und danach mit VALLEJO-Farbe bemalen. Hier war es mir wichtig, auf eine möglichst "milde" (wasserverdünnbare) Farbe zu gehen, um nicht in ein paar Wochen durch chemische Reaktionen durchhängende Drähte auf den Maschinen zu haben!

Und zum Abschluss nochmal die beiden Zeros auf dem Deck. Die Decksmarkierung entspricht wahrscheinlich nicht der Akagi, wohl eher der Kaga - aber ich bin nun nicht gerade der ausgewiesene Japaner-Kenner... Die Insider unter euch mögen mir diese kleine Unstimmigkeit verzeihen!
In Kürze werde ich diesem kleinen Diorama noch eine Aichi D3A von ARII hinzufügen, deren Bausatz es in 1/144 zwar schon seit Urzeiten nicht mehr (regulär) gibt - aber dank EBAY konnte ich noch einen ungebauten Kit ergattern!
Meine Homepage: www.matthias-pohl-modellbau.de

Matthias Pohl