Westland Wyvern
Im November 1944 gab die Royal Navy die Spezifikation N.11/44 heraus, in der die britischen Hersteller dazu aufgefordert wurden, einen trägergestützten Tagjäger und Torpedobomber mit Kolbenantrieb zu entwickeln, der neben seiner Kanonenbewaffnung, Bomben und Raketen auch den britischen 20-Zoll-Torpedo mitführen sollte. Ebenso sollte der vorzulegende Entwurf die Möglichkeit mit einschliessen, zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Turboprop ausgerüstet werden zu können.
Bemerkenswert an dieser Spezifikation ist vor allem der Umstand, dass sie darauf abzielte, einen Nachfolger für die ungeliebte Blackburn Firebrand zu finden, die sich gerade erst kurz vor ihrer Indienststellung befand.
Westland Wyvern
Ausgewählt wurde das Westland Design P.10/W.34. Als Antrieb war ein Rolls Royce Eagle mit 24 Zylindern vorgesehen, der 3.500 PS leistete, dessen Leistung durch zwei gegenläufig drehende Propellerkreise mit jeweils vier Blättern in Vortrieb umgewandelt werden sollte. Diese Lösung wurde auch aus dem Grund gewählt, um so das gewaltige Drehmoment zu kompensieren. Am 16. Dezember 1946 erhob sich der erste Protoytyp in die Luft. Nach insgesamt sechs gebauten Prototypen schloss sich eine geplante Vorserie von 20 Maschinen an, die allerdings auf 10 Flugzeuge reduziert wurde, da man Rolls Royce gedrängt hatte, die Weiterentwicklung des Eagle nicht weiter zu verfolgen, um stattdessen die Arbeiten am RR Clyde Turboprop zu forcieren.
Unter der Bezeichnung TF Mk.2 wurden nur sieben Maschinen als Vorserie fertiggestellt.
Westland Wyvern
Mit der nächsten Variante, der TF Mk.2, vollzog man nun den Übergang zur Gasturbine, wobei zwei Antriebsmuster zur Verfügung standen: das Rolls Roye RB.39 Clyde und das ASP.3 Python von Armstrong Siddeley. Obwohl das Clyde im Vergleich zum Python erheblich mehr Leistung bot, lehnte Rolls Royce den Serienbau des Clyde ab, da sich das Unternehmen fortan vollends dem Jet-Antrieb widmen wollte.
In Dienst gehen sollte schliesslich die Wyvern S.4 mit dem Python 3 Triebwerk, und als erste Einheit wurde die 813 Sqn im Mai 1953 mit der Wyvern ausgerüstet. Die Staffeln 827, 830 und 831 folgten. Insgesamt versahen die 127 gebauten Wyvern nur fünf kurze Jahre lang ihren Dienst bei der Royal Navy, wobei die 830 Sqn im Zuge der Suez-Krise 1956 "heisse" Einsätze fliegen sollte. Bereits zwei Jahre später sollte das Gastspiel der Wyvern bei der Royal Navy sein Ende haben.
Einem Piloten, Lt. B. D. MacFarlane, sollte seine Zeit mit der Wyvern in ganz besonderer Erinnernung bleiben, da er das "Privileg" geniessen sollte, den ersten Unterwasserausschuss der Royal Navy mittels Schleudersitz durchzuführen.
Westland Wyvern
Was dem Bausatz von Trumpeter betrifft, so teile ich mit vielen anderen die Auffassung, dass es sich bei der Wyvern mit um den besten Bausatz aus diesem Hause handelt. Detaillierung, Umfang und Passgenauigkeit erweisen sich als tadellos. Lediglich der beiliegende recht "lieblos" detaillierte Schleudersitz wurde von mir gegen einen Martin Baker Mk.2B von NeOmega ausgetauscht.Die Lackierung erfolgte mit Acrylfarben von Gunze und Xtracrylix. Die Decals von Trumpeter liessen sich ohne Probleme verarbeiten und schmiegten sich mit ein wenig Weichmacher schön brav an die Modelloberfläche. Da die "Type D Roundels" mit Versatz gedruckt waren, wurden sie gegen welche aus dem eigenen Fundus ausgetauscht. Westland Wyvern
Mir persönlich hat dieses "Untier" von Anfang an viel Freude bereitet.
Kein Schönheit - aber dafür "very british"!
Erik AllesWestland Wyvern