Das Original
Die Entstehung der Demon geht auf eine Ausschreibung der U.S. Navy aus dem Jahr 1949 zurück. Im Zuge der Ausschreibung wurde bei McDonnell ein neuartiges Konzept eines trägergestützten düsengetriebenen Jagdflugzeuges mit gepfeilten Tragflächen anfragte. Das von McDonnell ausgearbeitete Konzept sah ein einsitziges Flugzeug mit 45° nach hinten gepfeilten Trag- und Steuerflächen vor. Der Antrieb erfolgte durch ein Westinghouse J40 Turbine mit Nachbrenner. Die Bewaffnung bestand aus vier 20 mm-Kanonen, als Radar war ein APG-51 Radar vorgesehen. Der Erstflug fand am 07. August 1951 statt, bereits im März 1951 hat die U.S. Navy bei McDonnell 150 Maschinen in der Konfiguration F3H-1N als Allwetterjäger geordert. Bei der Erprobung der Maschinen stellten sich wiederholt Probleme ein und innerhalb weniger Wochen stürzten 11 Maschinen ab. Die U.S. U.S. Navy erteilte ein sofortiges Startverbot und stoppte die Produktion.

Bei der Untersuchung stellte sich das Westinghouse-Triebwerk als Problemstelle heraus. Um das Programm zu retten wurde beschlossen die Produktion auf das Allison J71-Triebwerk umzustellen. Die Änderungen zur Aufnahme des neuen Triebwerks waren jedoch vielfältig und so dauerte es bis die Produktion wieder anlief. Die ersten Einheiten wurden ab 1956 mit dem Muster ausgerüstet. Die Demon hatte eine vergleichsweise kurze Einsatzzeit, bereits 1964 wurden die Produktion nach 519 Einheiten eingestellt. Das lag vornehmlich daran, dass das Muster mit dem damals vorhandenen Triebwerk nie die Leistung erbrachte für die es ausgelegt war. Heute gilt die Demon als das erste moderne strahlgetriebene Jagdflugzeug der U.S. Navy und sozusagen als der Urvater der F4 Phantom.


Das Modell
Die Demon von Grand Phoenix ist ein typischer Short Run Kit in vergleichsweise guter Qualität und Passgenauigkeit. Der Bausatz besteht aus Spritzgussteilen für Rumpf, Tragflächen und diverse Kleinteile sowie aus Resinteilen für Cockpit, Fahrwerk incl. Schächten usw. Die Resinteile stammen aus dem Hause Aires, was für sich selber spricht. Zusätzlich liegt dem Bausatz eine kleine Ätzteilplatine mit Teilen für das Cockpit und für die Grenzschichtzäune bei. Die Decals stammen von Eagle Strike und sind ebenso wie die Resinteile erste Sahne. Neben den etwas dicken Klarsichteilen stört das Fehlen der Flügelpylonen samt Sidewinder-Raketen.



Aufgrund seines Materialmix ist der Bausatz nur für den erfahrenen Modellbauer gedacht. Der Zusammenbau ist an der ein oder anderen Stelle kniffelig und jeder weitere Schritt sollte gut überlegt sein. Spachteln und Schleifen hält sich erfreulicherweise in Grenzen, was letztendlich von der Qualität des Bausatzes zeugt. Wenn erst einmal der Rumpf samt Tragflächen montiert ist, zeigt sich auch, dass die Demon ein ganz schöner Brocken ist. Einen Größenvergleich mit der Phantom II braucht sie nicht zu scheuen.
Obwohl die Demon den typischen U.S. Navy Anstrich der frühen 60er Jahre aufweist, Oberseite FS36440 Light Gull Gray und Unterseite FS17875 White, gestaltete sich die Lackierung doch recht aufwendig. Es gab einige Stellen zu maskieren und es waren mehrere Arbeitsgänge erforderlich bis die Lackierung abgeschlossen war. Die Decals und eine markante Alterung der Oberfläche schlossen den Bau ab.



Fazit
Der Bau der Demon hat eine Menge Spaß bereitet. Für ein Kleinserienmodell weist der Bausatz eine erstaunlich gute Passgenauigkeit auf. Die Bauteile sind allesamt gut detailliert und stimmig. Die Nachbesserungen halten sich in Grenzen. Aufgrund der Materialvielfalt und Komplexität des Bausatzes ist das Modell Einsteigern nicht zu empfehlen.


Bericht und Bilder von
Christian Bruer
VMF-06 „German Gamblers“, IG Waterline