Das Original

Das britische Schlachtschiff HMS Valiant war eines der fünf von 1912-16 gebauten Schiffe der Queen Elizabeth-Klasse. Mit dieser Klasse unternahm die Royal Navy einen weiteren Schritt in der Entwicklung der Schlachtschiffe: der Kaliber der Hauptartillerie wurde von 34,3 cm auf 38,1 cm vergrößert und gleichzeitig wurde die Geschwindigkeit erhöht. Die Queen Elizabeth-Klasse sollte so einen schnellen, sehr schlagkräftigen Flügel der Schlachtflotte bilden. Um die Geschwindigkeit zu erhöhen, nutzte man aus, dass durch die Reduktion von fünf auf vier Türmen der schweren Artillerie mehr Platz für die Maschinen vorhanden war. Zudem wurde von Kohle- auf Ölfeuerung umgestellt, um die höhere Brennstoffdichte von Öl nutzen zu können. Die Panzerung wurde im Vergleich zur vorhergehenden Iron Duke-Klasse verstärkt.

Da die Queen Elizabeth-Klasse zu schwer ausfiel, erreichte sie die gewünschte hohe Geschwindigkeit nie. Die Mittelartillerie war zu niedrig angebracht. Die achteren vier Geschütze auf dem Hauptdeck wurden deshalb entfernt bzw. nie installiert, die Batterie auf dem Oberdeck musste modifiziert werden, um das Eindringen von Wasser zu reduzieren.

Die Schiffe der Queen Elizabeth-Klasse gehörten zu den stärksten Schiffen, die die Royal Navy zwischen den beiden Weltkriegen hatte, weshalb sie mehrfach modernisiert wurden. Die erste Modernisierung der Valiant erfolgte 1929-30: Sie erhielt Torpedowülste, die beiden Schornsteine wurden in einen zusammengeführt, leichte Flak und Katapulte kamen an Bord. 1937-39 folgte eine zweite, sehr viel umfassendere Modernisierung. Hierbei erhielt sie neue Maschinen und eine verstärkte Deckspanzerung. Die Aufbauten wurden komplett erneuert, u.a. erhielt sie eine sehr viel größeren Brückenaufbau, auf dem die Feuerleitgeräte aufgestellt waren, sowie ein fest eingebautes Katapult und einen Hangar für die Bordflugzeuge. Die Mittelartillerie wurde entfernt und durch schwere Flak ersetzt. Die leichte Flak wurde deutlich verstärkt.

Valiant war im modernisierten Zustand 196,2 m lang, 31,7 m breit und verdrängte voll beladen 37.097 t. Der Antrieb bestand aus acht Kesseln und vier Dampfturbinensätzen, die zusammen 80.000 PS leisteten, womit 23,5 kn erreicht wurden.

Bewaffnung 1939
8 x 38,1 cm L/42 Mk 1 (vier Zwillingstürme)
20 x 11,4 cm L/45 QF (zehn Zwillingstürme)
32 x 4 cm Pom-Pom (vier Achtlingslafetten)
16 x 1,27 cm (vier Vierlingslafetten)
2 Bordflugzeuge

Valiant wurde 1913-16 von Fairfields in Glasgow gebaut. Sie gehörte im Ersten Weltkrieg zur Grand Fleet, genauer zur 5th Battle Squadron, zu der auch ihre Schwesterschiffe gehörten. In der Skagerrakschlacht unterstützte sie die Schlachtkreuzer und feuerte insgesamt 288 38,1-cm-Granaten. Im Gegensatz zu ihren Schwesterschiffen blieb sie unbeschädigt. Nach dem Krieg kam sie zur 1st Battle Squadron und diente mit dieser bei der Atlantik- und Mittelmeerflotte. 1931 beteiligte sich ihre Besatzung an der Invergordon-Meuterei.

Im Zweiten Weltkrieg diente sie anfangs zur Sicherung von Konvois und war danach in der Schlacht um Norwegen beteiligt. Am 3. Juli 1940 griff sie die französische Flotte in Mers-el-Kébir an und war an der Versenkung des Schlachtschiffs Bretagne und der schweren Beschädigung der Schlachschiffe Provence und Dunkerque beteiligt. In der Schlacht bei Kap Matapan am 29. März 1941 versenkte sie die italienischen Schweren Kreuzer Zara und Fiume. Im Mai wurde sie in der Schlacht um Kreta durch Bombentreffer beschädigt. Am 19. Dezember 1941 wurde sie im Hafen von Alexandria von italienischen Kampfschwimmer durch eine unter dem Schiff angebrachte Sprengladung schwer beschädigt. Die Reparaturen wurden im Juli 1942 abgeschlossen und diente danach im Indischen Ozean. 1943 unterstützte sie die Landungen auf Sizilien und bei Salerno. 1944 diente sie erneut im im Indischen Ozean, wo sie am 8. August 1944 schwer beschädigt wurde, als der Trockendock in Trincomalee, in dem sie eingedockt werden sollte, in zwei Teile brach und sank. Sie wurde nicht wieder hergestellt, sondern diente danach nur noch als Schulschiff für Heizer. Valiant wurde 1948 zum Abwracken verkauft.

Das Modell

Eigentlich bin ich ja im Bereich Militärjets und Hubschrauber zuhause, aber ich habe mich mal an ein 1/700èr Schiff gewagt. Entschieden hab ich mich für die HMS Valiant von Trumpeter, der ich noch Ätzteile und Figuren von Eduard und ein Holzdeck von Wood Hunter spendiert hab. Dem Deck lag auch die Ankerkette bei, die etwas zu groß dimensioniert ist.

Dargestellt habe ich eine Ankerszene auf einer Platte von Norseman, lackiert mit Tamiya XF-19. Die meisten Probleme hatte ich mit der Takelage, durch das sehr dünne Material der Masten versteh ich jetzt, warum viele diese aus Metall bauen.

Christian Schmidt

(Text über Original von Lars)