Das Original

Die HMS Hood stellte den Höhepunkt der Entwicklung der britischen Schlachtkreuzer dar. Sie wurde vor der Skagerrakschlacht entworfen und angefangen. Der Entwurf wurde nach der Schlacht überarbeitet und etwa auf den Stand der damaligen Schlachtschiffe gebracht. Allerdings konnten die Lehren der Schlacht nicht komplett berücksichtigt werden, d.h. ihre Panzerung war nach damaliger Sicht ungenügend. Im Vergleich zu früheren britischen Schlachtkreuzern erhielt die Hood neben einer verbesserten Panzerung, auch eine stärkere Maschine und diverse Maßnahmen zur Verbesserung der Seetüchtigkeit. Z.B. wurden die Mittelartillerie ein Deck höher auf das Oberdeck verlegt und der Rumpf war vorne ausladender. Diese Maßnahmen wurden aber durch das zusätzliche Gewicht der verbesserten Panzerung wieder aufgehoben. Insbesondere das Achterschiff war regelmässig überflutet, so dass Hood sich auch den Ruf als „größtes U-Boot“ der Welt erwarb.

Ursprünglich sollte Hood noch drei Schwesterschiffe – Anson, Howe und Rodney – erhalten. Deren Bau wurde aber in einem sehr frühen Stadium eingestellt, als klar wurde, dass der Bau der deutschen Schlachtkreuzer der Mackensen-Klasse zugunsten des U-Boot-Programms eingestellt wurde. Um die Defizite der Panzerung zu beheben, sollte Hood modernisiert werden. Dies wurde aber nicht realisiert, da die Hood vor dem Krieg laufend für Flaggschiff- und Repräsentationsaufgaben gebraucht wurde und nach Kriegsausbruch unentbehrlich wurde. Deshalb erhielt die Hood nur eine begrenzte Modernisierung, wobei die 14 cm Mittelartillerie gegen eine verbesserte schwere Flak ausgetauscht wurde.

Die Hood war 262,3 m lang und 32 m breit. Voll beladen verdrängte sie 1920 46 680 ts. Dies stieg bis 1940 auf 48 360 ts. Bei den Probefahrten erreichte Hood mit 151 280 PS 32,1 kn. 1941 war sie aber nur noch 28,8 kn schnell.

Bewaffnung 1941
8 x 38,1 cm L/42 (vier Zwillingstürme)
14 x 10,2 cm L/45 (sieben Zwillingsflak)
24 x 4 cm (drei Achtlinge)
16 x 1,27 cm (vier Vierlinge)
5 x U.P. 20fach Flak-Raketenwerfer
4 x 53,3 cm Torpedorohre (vier Überwassertorpedorohre)

Die Hood wurde von 1916 bis 1920 bei John Brown in Clydebank, Glasgow gebaut und war danach bis 1929 Teil der Atlantikflotte. 1923/24 nahm sie an der "Cruise of the Special Service Squadron" ("Empire Cruise" oder "World Cruise") teil. 1929-31 wurde sie in Portsmouth modernisiert und danach erneut bei der Atlantikflotte eingesetzt. Vom 11. bis 16.9.1931 war ein Teil der Mannschaft an der Meuterei in Invergordon beteiligt, die sich gegen Soldkürzungen richtete. 1932 wurde sie Teil der Home Fleet. Bei einer Übungsfahrt ins Mittelmeer kollidierte die Hood am 23.1.1935 mit dem Schlachtkreuzer Renown, wobei Hood am Heck beschädigt wurde. 1936 wurde Hood Teil der Mittelmeerflotte und wurde ab 1937 für die internationale Seeüberwachung während des Spanischen Bürgerkriegs eingesetzt. Hierbei schützte sie am 23.4.1937 drei britische Frachter vor Bilbao vor dem spanischen (faschistischen) Leichten Kreuzer Almirante Cervera, der diese gemeinsam mit dem Zerstörer Galerna bedrohte. Am 9.8.1938 rettete sie die Besatzung der Lake Lugano, die zuvor bombardiert worden war. Nach der Rückkehr nach Portsmouth erfolgte vom 18.1. bis 13.8.1939 erneut eine Modernisierung, wobei u.a. die schwere Flak ausgetauscht wurde.

Nach der Modernisierung wurde Hood der Home Fleet zugeteilt und bei Kriegsausbruch wurde sie in der Nordsee und Nordatlantik gegen deutsche Handelsstörer und andere Einheiten eingesetzt. Bei einem Einsatz zur Rettung des beschädigten U-Boots Spearfish wurde Hood am 26.9. nahe der Doggerbank von einer Ju 88 mit einer 250 kg-Bombe getroffen und leicht beschädigt. Nach der Kapitulation Frankreichs nahm Hood an der Operation Catapult gegen die französische Flotte in Mers-el Kébir (Algerien) teil. Hierbei wurden am 3.7.1940 das französisch Schlachtschiff Bretagne versenkt und das Schlachtschiff Provence und der Schlachtkreuzer Dunkerque schwer beschädigt. Bei der Verfolgung des Schlachtkreuzer Strassbourg brachen die Schaufeln einer Turbine, worauf die Strassbourg entkommen konnte. Am 6.7. deckte Hood einen Angriff des Flugzeugträgers Ark Royal gegen die beschädigte Dunkerque. Danach wurde Hood zum Schutz von Konvois nach Malta eingesetzt, wobei sie mehrfach von italienischen Bombern angegriffen, aber nicht getroffen wurde. Im August 1940 wurde Hood zurück nach Großbritannien verlegt und in der Nordsee und Atlantik gegen deutsche Einheiten eingesetzt, ohne dass es zu Feindberührungen kam. Vom 13.1. bis 18.3 1941 wurde Hood in Rosyth repariert – u.a. den Turbinenschaden aus der Schlacht von Mers-el Kébir – und modernisiert. Danach wurde sie erneut gegen deutsche Handelsstörer eingesetzt, u.a. mehrfach gegen die Schlachtkreuzer Scharnhorst und Gneisenau, die aber nicht abgefangen werden konnten.

Am 22.5. 1941 lief Hood gemeinsam mit dem Schlachtschiff Prince of Wales und den Zerstörern Acates, Antelope, Anthony, Echo, Electra und Icarus aus, um das deutsche Schlachtschiff Bismark und den Schweren Kreuzer Prinz Eugen abzufangen. Am 24.5. griff Hood gemeinsam mit Prince of Wales die beiden deutschen Schiffe in der Dänemark-Straße an. Hierbei wurde sie von der Bismarck getroffen und explodierte. Nur drei von 1418 Mann Besatzung der Hood überlebten den Untergang. Im Juli 2001 wurde das Wrack entdeckt und gefilmt.

Das Modell

Das Modell des britischen Schlachtkreuzers HMS Hood habe ich im Maßstab 1/200 aus dem Bausatz von Trumpeter gebaut und mit dem Zurüstsatz von KA Models detailliert.

Wolfgang Wurm

(Text über Original von Lars)