Das Original

Das Forschungsschiff R/V Sir Horace Lamb wurde ursprünglich als Küstenminensucher des Typs YMS-1 gebaut. Dieser Typ wurde als einfach baubarer Minensucher entworfen und wurde als Yard Minesweeper, also Hafenminensucher, klassifiziert, obwohl sie im großen Umfang weit von Häfen entfernt eingesetzt wurden. Es wurden 481 Schiffe der Klasse gebaut, die bei der US Navy, Royal Navy, französischen, griechischen, kanadischen, polnischen, sowjetischen und südvietnamesischen Marine dienten. Die Bundesmarine benutzte fünf Schiffe der Klasse als Erprobungsboote. Neben den deutschen Schiffen einige weitere Umbauten zu Forschungsschiffen. Das bekannteste Beispiel ist die Calypso von Cousteau. Der Umbau der Sir Horace Lamb war nicht sehr umfassend.

Die Aufbauten wurden etwas vergrößert, sie wurde natürlich entwaffnet und erhielt die notwendige Ausrüstung als Forschungsschiff. Sie diente für die SOFAR-Außenstelle auf Bermuda der Columbia University. Sie wurde für Forschung im Bereich der Unterwasserakkustik (SOFAR = SOund Fixing And Ranging) eingesetzt, also wohl zur Unterstützung der U-Boot- und U-Jagdprogramme der US Navy, sowie zur geophysikalischen, geologischen und biologischen Forschung verwendet. Wie man bei ihrem Spitznamen, "The Vomit Comet" (Der Kotzkomet), schon ahnen kann, waren ihre Seeeigenschaften nicht gut, sie rollte stark.

Die Sir Horace Lamb war 41,5 m lang, 7,5 m breit und verdrängte etwa 270 t. Der Antrieb bestand aus zwei Dieseln mit 800 PS, womit 15 kn erreicht wurden. Die Besatzungsstärke als YMS war 32 Mann, wie viel Besatzungsmitglieder und Wissenschaftler im Zustand als Forschungsschiff an Bord waren, konnte ich nicht finden.

Die Sir Horace Lamb wurde 1943 als YMS-294 von Associated Shipbuilders, Lake Union in Seattle gebaut. Sie diente im Zweiten Weltkrieg im Pazifik, erst an der Westküste, dann von Pearl Harbor und den Marshall Inseln, insbesondere von Enewetak und Kwajalein, aus. Nach dem Krieg wurde sie außer Dienst gestellt. 1947 wurde sie in Redpoll umbenannt und als AMS-47 klassifiziert. 1950 wurde sie wieder in Dienst gestellt. 1955 wurde als MSC(O)-57 klassifiziert, 1957 wieder außer Dienst gestellt. 1959 wurde aus der Marineliste gestrichen, zum Forschungsschiff umgebaut und diente ab 1960 als R/V Sir Horace Lamb für die Geophysical Field Station der Columbia University in Saint David, Bermuda. Zum Beispiel diente sie 1962 zur Ermittlung von seismischen Profilen und 1972-73 zur Aufnahme des Gesangs von Buckelwalen. 1976 wurde sie abgewrackt.

Das Modell

Das Modell des Forschungsschiffs R/V Sir Horace Lamb habe ich aus dem Samek-Bausatz des YMS umgebaut. Das extra Teil für das Backdeck war im Vergleich im Rumpf etwas zu stark geschrumpft und passte deshalb schlecht, insbesondere am Bug. Für die Darstellung des umgebauten Schiffs wurde es etwas nach achtern verlängert. Vorne auf dem Vorderdeck musste die Position für das 7,62 cm-Geschütz geschlossen werden, genauso wurden die seitlichen Überhänge für die 2 cm-Flak entfernt. Unter den Brückenflügeln wurden noch Kästen ergänzt und die obere Brücke von rund auf eckig umgebaut. Achtern kam noch ein kleines Deckshaus hinzu. Achtern fügte ich noch einen A-Rahmen hinzu, an Steuerbord auf dem Backdeck noch ein kleines Beiboot mit Davits. Leider habe ich keine Fotos der Steuerbordseite gefunden, so dass dies etwas geraten ist. Für die Masten verwendete ich Metallstäbe - nicht die enthaltenen Fotoätzteile für den Fockmast. An die Brücke baute ich noch Funkantennen aus 0,05 mm Kupferdraht an. Die Takelung erfolgte mit schwarzen 20 Denier-Faden von UNI-Caenis.

Bemalt habe ich die Sir Horace Lamb mit Acrylfarben von Vallejo Model Color. Für den Rumpf und den Schornstein benutze ich 66 (844) Adriatisches Blau, für die Aufbauten 4 (820) Cremeweiß, für die Decks 73 (969) Türkisgrün, 110 (986) Achatgrau und 139 (846) Mahagonibraun). Der A-Rahmen wurden mit 121 (913) Ockergelb bemalt.

Links noch ein Vergleich mit zwei kleineren Forschungsschiffen, dem Forschungseisbrecher Georgi Sedow (1967) und dem Polarforschungsschiff RRS Ernest Shackleton (1995). Rechts ein Vergleich mit einem der größten Forschungsschiffe, dem Tiefseebohrforschungsschiff Chikyu (2005).

Die Quellen

Lars