Das Original

Der Lenkwaffenzerstörer USS Nitze (DDG-94) ist eines der Schiffe der Flight IIA-Variante der Arleigh Burke-Klasse. Die Klasse war in den 1980ern entworfen worden, um das damals neue AEGIS-System billiger als mit den Lenkwaffenkreuzern der Ticonderoga-Klasse auf See bringen zu können. Bei der Klasse wurden erstmals alle Merkmale moderner Lenkwaffenschiffe vereinigt: Die Bewaffnung ist überwiegend in Senkrechtstartern untergebracht. Es werden phasengesteuerte (phased array) Radarantennen eingesetzt, die fest angebracht sind und so gleichzeitig das gesamte Umfeld des Schiffs scannen können (wozu eine drehende Antenne nicht in der Lage ist). Eine breitere Rumpfform mit starkem Spantenausfall, die eine erhöhte Seetüchtigkeit und bessere Manövrierfähigkeit vermittelt, sowie eine auf eine reduzierte Radarsignatur optimierte Form des Rumpfs, der Aufbauten und anderer Bestandteile des Schiffs, was primär durch Schrägstellen aller Wände, der Masten etc. erreicht wird.

Anfangs sollte die Klasse nur die Lenkwaffenzerstörer der ersten Generation (Decatur-, Charles F. Adams- und Coontz-Klasse) ersetzen. Durch die Möglichkeit in den Senkrechtstartern Marschflugkörpern in großer Zahl mitzuführen, war die Klasse für die Kriegsführung der USA nach Ende des Kalten Kriegs optimal geeignet. Durch den hohen Automatisierungsgrad waren sie dazu billiger im Unterhalt als ältere Klassen. Deshalb wurde die Arleigh Burke-Klasse zur umfangreichsten Klasse von Lenkwaffenzerstörern, die alle anderen Klassen von Zerstörern und Kreuzern, abgesehen von der Ticonderoga-Klasse (die sie wahrscheinlich auch ersetzen wird), aus dem Bestand der US Navy verdrängte. Da sie auch zunehmend Schiffe ersetzte, die mit Hangars für Bordhubschrauber ausgerüstet waren, wurde die Flight IIA-Version der Arleigh Burke-Klasse (im Gegensatz zu den ersten 28 Schiffe der Flight I (DDG-51 bis -71) und Flight II-Version (DDG-72 bis -78)) mit Hangars für zwei Hubschrauber ausgestattet. Von der Flight IIA-Variante wurden bisher 34 Schiffe fertig gestellt (DDG-79 bis -112). Elf weitere sind bestellt oder im Bau, dazu sind drei Schiffe des Typs Flight III in Auftrag gegeben.

Die Nitze ist 155,3 m lang, 20,1 m breit und verdrängt 9200 t. Der Antrieb erfolgt über vier Gasturbinen, die insgesamt 108000 PS leisten, zwei Schrauben treiben und eine Höchstgeschwindigkeit von über 30 kn ermöglichen. Die Besatzung setzt sich aus 382 Personen zusammen.

Bewaffnung
1 x 12,7 cm L/62 Mk 45 Mod 4
2 x 2,5 cm L/87 Mk 38 Mod 2 Bushmaster
1 x 2 cm L/99 Phalanx Block 1B-Nahbereichsabwehrschütz
2 VLS Mk 41-Starter (einer mit 32 und einer mit 64 Zellen, für Tomahawk-Marschflugkörper, ESSM- und SM-2-Flugabwehrraketen, SM-3-Raketen zur Abwehr ballistischer Raketen und VL-ASROC-U-Jagd-Raketen)
6 x 32,4 Mk 32 Torpedorohre (zwei Drillingsrohre für Mk 46 oder Mk 50-Torpedos)
2 Sikorsky SH-60B oder MH-60R Seahawk-Bordhubschrauber

Die USS Nitze wurde 2002-05 von den Bath Iron Works (General Dynamics) in Bath gebaut. Sie hat seither ihren Heimathafen in Norfolk. Sie war wiederholt ins Mittelmeer, in den Persischen Golf und in den Indischen Ozean abgeordnet. Am 13. Oktober 2016 feuerte sie Tomahawk-Marschflugkörper auf drei Radarstellungen der Huthi-Rebellen im Jemen.

Das Modell

Der Lenkwaffenzerstörer USS Nitze (DDG-94) besuchte Villefranche zwei Mal: 2012 und 2016. Das Modell stellt sie im Zustand des Besuchs von 2012 dar und wurde aus dem HobbyBoss-Bausatz der Momsen gebaut.

Gilles Perez

(Text über Original von Lars)