Das Original

Die Racecourse-Klasse Minenräumboote war eine 32 Einheiten umfassende Klasse von Schaufelrad-getriebenen Minenräumbooten, Diese Klasse wurde auch als Ascot-Klasse (die ersten 24 Boote) bzw. als Improved-Racecourse-Class (die restlichen acht Boote) bezeichnet.

Die Schaufelräder waren in bei ruhiger See durchaus brauchbar, verloren bei stärkerem Seegang ihre Wirkung. Die maximale Geschwindigkeit dieser Boote betrug 15 kn.

Die HMS Ascot wurde als erstes Schiff dieser Klasse am 26. Januar 1916 auf Kiel gelegt und irgendwann zwischen April und Oktober 1916 in Dienst gestellt. Traurige Berühmtheit erlangte die HMS Ascot dadurch, dass sie das letzte Schiff war, das im Ersten Weltkrieg versenkt wurde. Am 10. November 1918, einen Tag vor Verkündigung des Waffenstillstandes, versenkte das deutsche U-Boot UB 67 die HMS Ascot.

Das Modell

AJM Models aus Polen bietet die HMS Ascot im Maßstab 1/350 und 1/700 an (siehe hier und hier). Der Hersteller war mir bislang völlig unbekannt, aber die geradezu überschwänglichen Kritiken zu diesem Modell brachten mich dazu, HMS Ascot zu kaufen. Und das Design tat ihr Übriges. Mal ehrlich: Die Ascot sieht doch eher nach einem Ausflugsdampfer als nach einem Kriegsschiff aus.

Das Modell besteht in der Hauptsache aus Resinteilen. Zusätzlich liegen noch etwas Draht, ein kleiner Decalbogen und ein umfangreicher Ätzteilsatz bei.

Ein ausführlicher Baubericht findet sich hier.

Das Modell selbst war sehr angenehm und problemlos zu bauen. Nur die Reling sollte man gegen feinere Exemplare ersetzten, Einerseits finde ich sie sehr dick, andererseits haben sie keine Klebekante, d.h. es müssen jeweils die einzelnen Relingstützen angeklebt werden.

Besonders Spaß hat mir der Bau des Dioramas gemacht. Hier gab es viel auszuprobieren und neu zu entdecken. Allein der Versuch, Schafe in 1/700 zu bauen, geht bestimmt besser. Die Idee, Fenster als Decals zu drucken, hat sich meiner Einschätzung nach absolut bewährt. Zumindest in 1/700 finde ich dieses Verfahren sehr praktisch.

Mit der Wasserfläche bin ich einigermaßen zufrieden. Die Farbe passt für einen Fluss, denke ich. Auch die mehrlagige Verwendung von Vallejo Still Water hat hier zunächst gut geklappt. Im Bereich der Hecksee finde ich den Effekt nicht so schön. Negativ ist auch, dass sich nach längerer Zeit Trocknungsrisse in der Wasserfläche eingestellt haben.

Jens Bartels