Deckelbild Fregatte Admiral Gorschkow von Gwylan Models (1/700)

Modell: Admiral Gorschkov Class Frigate
Hersteller: Gwylan Models
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Fotoätzteile, Abziehbilder
Art.Nr.: GM700-10
Preis: 27,5 Britische Pfund (ca. 32,8 €)

Das Original

Die russische Fregatte Admiral Gorschkow (Admiral Gorshkov/Адмирал Горшков) oder genauer Admiral Flota Sowjetskogo Sojusa Gorschkow (Адмирал флота Советского Союза Горшков) ist das Typschiff des Projekts Projekt 22350. Dies ist die erste Klasse von hochseetüchtigen Überwasserkampfschiffen, die seit dem Untergang der Sowjetunion für die russische Marine entworfen und gebaut wurde. Da die existierenden Kreuzer, Zerstörer und Fregatten der russische Marine überwiegend 30 Jahre oder älter sind, werden die Neubauten dringend benötigt. Mit den Korvetten der Stereguschtschi-Klasse (Projekt 20380) und den Fregatten der Admiral Grigorowitsch (Projekt 11356) ist das Projekt 22350 ein Teil des Versuchs den überalterten Bestand der russischen Marine zu erneuern.

Das Projekt 22350 ist ein Neuentwurf. Die Klasse vereint die typischen Merkmale heutiger Mehrzweckfregatten, d.h. Rumpf und Aufbauten sind auf eine reduzierte Radarsignatur optimiert, die Radarantenen sind phasengesteuerte Varianten (phased array) und die Hauptbewaffnung wird in Senkrechtstartern mitgeführt. Es gibt sowohl Senkrechtstarter für Anti-Schiffsraketen und Marschflugkörper als auch welche für Flugabwehrraketen. Dazu ist ein Bug- und Schleppsonar, Torpedorohre und ein Bordhubschrauber für die U-Jagd vorhadnden.

Von der Klasse sollen bis zu 20 Schiffe gebaut werden. In Dienst ist bisher ein Schiff, die Admiral Gorschkow, drei weitere Schiffe, Admiral Flota Kassatonow, Admiral Golowko und Admiral Issakow, befinden sich im Bau. Das Bauprogramm dieser Klasse verzögerte sich immer wieder, weshalb die russische Marine parallel sechs Fregatten der Admiral Grigorowitsch-Klasse (Projekt 11356) bestellt hat. Diese Klasse ist eine Version der indischen Talwar-Klasse, die in Russland aus der Kriwak-Klasse entwickelt wurde. Durch den Ukraine-Krieg gerieten aber beide Klassen in Probleme. Die Gasturbinen für beide Klassen werden in der Ukraine hergestellt, welches die Lieferung gestoppt hat, so dass nur Turbinen für die ersten beiden Schiffe der Admiral Gorschkow-Klasse und die ersten drei der Admiral Grigorowitsch-Klasse vorhanden sind. Für die restlichen Schiffe sollen Gasturbinen eines russischen Herstellers eingebaut werden, deren Auslieferung aber erst in einigen Jahren erwartet wird, so dass die Fertigstellung der Schiffe sich entsprechend verzögert.

Die Admiral Gorschkow ist 135 m lang, 16 m breit und verdrängt 4500 t. Der Antrieb erfolgt durch zwei Gasturbinen und zwei Diesel, die insgesamt 65.400 PS leisten, womit 29 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 180-210 Mitgliedern.

Bewaffnung
1 x 13 cm A-192M-Geschütz
2 Palasch-Nahbereichsabwehrsysteme (je zwei 3 cm Gatling und acht 9M311-1E-Raketen)
2 x 1,45 cm Maschinengewehre
2 x UKSK-Achtfach-Senkrechtstarter (für Kalibr-, Jaschont- und BrahMos-Anti-Schiffsraketen/Marschflugkörper)
4 x Redut-Achtfach-Senkrechtstarter (für 9M96- und 9M100-Flugabwehrraketen)
8 x 32,4 cm-Torpedorohre (zwei Vierlinge für Paket-Torpedos)
1 Kamow Ka-27 Bordhubschrauber

Die Admiral Gorschkow wurde 2006-16 von der Severnaya Verf in St. Petersburg gebaut. Sie wird Teil der Nordflotte sein.

Der Bausatz

Gwylan Models setzt mit der Admiral Gorschkow seine Serie der modernen russischen Schiffe fort. Der Resinbausatz ermöglicht den Bau eines Wasserlinienmodells des Typschiffs.

Der Rumpf umfasst bereits einen Teil der Aufbauten sowie diverse Details an Deck. Der Rumpf ist von den Abmessungen und der Form sehr vorbildgetreu. Den Teilen sieht man die Herkunft des Urmodells aus dem 3D-Drucker an, es gibt leichte Stufen. Diese dürfte man relativ leicht entfernen können, teilweise dürften sie auch nach der Bemalung nicht mehr sichtbar sein. An der Wasserlinie muss man unten etwas schleifen, um das Modell plan zu bekommen. Ansonsten ist die Guss- und Verarbeitungsqualität aber sehr gut.

Die restlichen Teile findet man an einem Spritzrahmen, der an Spritzgussbausätze erinnert. Die Teile sind gut detailliert, aber auch hier sind die Oberflächen teilweise etwas stufig. Etwas Arbeit dürfte man auf jeden Fall beim Verschleifen an der Grenze der beiden Formhälften haben. Die Mastspitze und das 13 cm-Rohr kann man eventuell durch Metallteile besser darstellen.

Dem Bausatz liegt eine Kamow Ka-27 (U-Jagd-Variante) und eine Ka-31 (AWACS-Variante) bei, wie es sie von Gwylan Models auch extra gibt (oder gab?). Beide Hubschrauber sind gut detailliert. Allerdings ist der Bug bei beiden Hubschraubern wegen einer Luftblase nicht komplett ausgeprägt. Bei der Ka-27 hat es den Bugradar erwischt, den man so neu machen muss.

Die Fotoätzteile

Der Bausatz enthält zwei kleine Fotoätzteilplatinen. Eine für die Fregatte und eine für die beiden Hubschrauber. Die Platine für das Schiff umfasst Sicherheitsnetze für das Hubschrauberdeck, MG, die Reling auf dem Vorderdeck, Klappen sowie Peitschenantennen. Die, sehr leichte, Reling auf den Aufbauten, ist nicht enthalten.

Abziehbilder

Die Abziehbilder umfassen die taktischen Nummern des Typschiffs im heutigen Zustand, die Markierungen des Flugdecks sowie die Namensschilder am Heck.

Die Anleitung

Die Anleitung umfasst nur eine Seite und erklärt den Zusammenbau des Modells in drei Schritten. Dazu gibt es seine Seitenansicht und Aufsicht, auf der sich auch allgemeine Farbangaben und die Positionen der Abziehbilder angegeben sind. Die Anleitung ist zwar sehr kurz, aber sehr klar und dürfte einen problemlosen Zusammenbau ermöglichen. Der Zusammenbau der beiden Hubschrauber ist nicht erklärt, dürfte aber wegen der wenigen Teile auch nicht schwierig sein. Die Decks scheinen zumindest kurz vor Fertigstellung (aber schon mit Flugdeckmarkierungen) und bei den Probefahrten tatsächlich grau zu sein, was ungewöhnlich für ein russisches Marineschiff ist.

Quellen

Fazit

Der Bausatz der neuen russischen Fregatte Admiral Gorschkow von Gwylan Models ist wieder sehr gelungen. Er ist sowohl relativ vollständig, als auch gut detailliert. Dazu sollte der Zusammenbau sehr einfach sein, da für die einzelnen Teile Passstifte vorgesehen sind. Allerdings dürfte man bei einigen Teilen etwas nachbearbeiten müssen, da der Guss und das Urmodell nicht perfekt sind. Insgesamt ist der Bausatz

alt empfehlenswert

Lars