17.01.1991 - 25 Jahre Zweiter Golfkrieg (Desert Storm)

 

Vor 25 Jahren gehörte der Lenkwaffenzerstörer USS Sampson (DDG-10) zur Trägerkampfgruppe um die USS Saratoga (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Von der Saratoga wurden vom Roten Meer aus Bombenangriffe auf Ziele im Irak geflogen. Die Sampson wurde dagegen überwiegend zur Überwachung des Schiffsverkehrs im Roten Meer eingesetzt, um das Embargo gegen den Irak durchzusetzen. Dabei war sie vor allem am Eingang des Suezkanals aktiv sowie vor Akaba, dem jordanischen Hafen, über den der Irak auch importierte und exportierte. Dies war der letzte Einsatz eines der Zerstörer der Charles F. Adams-Klasse und die letzte Fahrt des damals schon fast 30 Jahre alten Zerstörers.

Das Original

Die USS Sampson (DDG-10) war einer von 29 Zerstörern der Charles F. Adams-Klasse. Die Klasse war eine Lenkwaffenversion der Forrest Sherman-Klasse. Von den drei damaligen Flugabwehrraketen, Talos, Terrier und Tartar, erhielt die Klasse die kleinste und leichteste. Um den Starter unterzubringen, wurde auf das achterste 12,7 cm-Geschütz verzichtet. Außerdem wurde die U-Jagd-Bewaffnung durch einen ASROC-U-Jagd-Raketenstarter mittschiffs verstärkt. Für diese beiden Systeme und die notwendige Feuerleitung für die Tartar-Raketen musste das Schiff vergrößert werden. Die Hauptaufgabe der Klasse war die Flugabwehr, um die Trägerkampfgruppen zu schützen. Dies war die letzte Klasse einer langen Entwicklungsreihe von mit Dampfturbinen angetriebenen Zerstörern.

Dies war eine der letzten Klassen ohne ein Computer-gestütztes Kommandosystem. Einige Schiffe der Klasse wurden nachgerüstet. Auch die Modernisierung mit verbesserten Radaranlagen wurde nur bei drei Schiffen durchgeführt. Die Schiffe wurden aber nachgerüstet, um SM-1-Flugabwehrraketen und Harpoon-Antischiffsraketen von den vorhandenen Startern zu feuern. Die Modernisierung der gesamten Klasse wurde allerdings nicht finanziert. Für die US Navy wurden 23 Schiffe gebaut. Die ersten 13 Schiffe hatten einen Zwillingsstarter für Tartar, die letzten zehn nur einen einfachen Starter. Die letzten fünf Schiffe erhielten einen Bugsonar und hatten eine modifizierte Bugform.

Von der Klasse wurden auch drei Schiffe für die australische Marine, die Perth-Klasse, und drei für die Bundesmarine, die Lütjens-Klasse, gebaut. Die Schiffe der US Navy wurden bis 1993 außer Dienst gestellt, vier der Schiffe dienten bis 2004 bei der griechischen Marine. Die australischen Schiffe wurden bis 2001 außer Dienst gestellt, die deutschen bis 2003. Aktuell kann nur eines der deutschen Schiffe, die Mölders, noch besichtigt werden.

Die Sampson war133,2 m lang, 14,3 m breit und verdrängte 4526 t. Der Antrieb erfolgte über vier Kessel und zwei Dampfturbinen, die insgesamt 70 000 PS leisteten, womit 33 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 354 Personen.

Bewaffnung 1991
2 x 12,7 cm L/54 Mk 42-Geschütze (Einzeltürme)
1 Mk 11-Zwillingsstarter für SM-1-Flugabwehrraketen und Harpoon-Antischiffs-Raketen (40 Raketen)
1 Achtfach-ASROC-U-Jagd-Raketenstarter
6 x 32,4 cm-Torpedorohre

Der Lenkwaffenzerstörer USS Sampson (DDG-10) wurde 1959-61 von den Bath Iron Works in Bath gebaut. Sie diente danach im Atlantik und Mittelmeer. In den 1980ern diente sie auch im Persischen Golf während des Ersten Golfkriegs sowie 1983 bei der Intervention im Libanon und bei der Invasion von Grenada (Operation Urgent Fury). 1990 wurde sie als Teil der Trägerkampfgruppe um die Saratoga im Rahmen von Operation Desert Shield ins Rote Meer verlegt und war an der Durchsetzung des Embargos gegen den Irak sowie am Zweiten Golfkrieg (Operation Desert Storm) beteiligt. Sie wurde 1991, genau 30 Jahre nach ihrer Indienststellung, außer Dienst gestellt. 1995 wurde sie zum Verschrotten verkauft, aber nachdem dies nicht termingerecht erfolgte, nahm die US Navy das Schiff 2000 wieder in Besitz und ließ es bis 2003 in Philadelphia verschrotten.

Das Modell

Mein Modell des Lenkwaffenzerstörers USS Sampson stellt den Bauzustand von 1991 dar. Es ist aus dem USS Charles F. Adams DDG-2 Premium Edition-Bausatz von Dragon gebaut. Ich entschied mich für die Sampson, da ich versehentlich die Deckserweiterungen für die See-zu-See-Versorgung entfernt hatte und die Sampson das erste Schiff auf navsource war, bei dem diese fehlten.

Um den Zustand von 1991 darzustellen, musste ich den Fock- und Großmast modifizieren. An Backbord musste ich auf dem ersten Aufbaudeck den Brückenaufbau erweitern sowie eine zusätzliche Antenne hinter dem Beiboot an Steuerbord ergänzen. Um den SM-1-Starter habe ich die Plattform angebaut. Die Sampson hatte an Steuerbord keinen Danforth-Anker, sondern einen normalen Patentanker, so dass ich die Ankerklüsen und -ketten modifizieren musste. Das DESRON 12-Emblem ist ein selbst gemachtes Abziehbild.

Carl Musselman

(Text über Original und Übersetzung aus dem Englischen von Lars)