Das Original

Der Jagdbomber Dassault Super Étendard wurde in den 1970ern als Ersatz für die Étendard IV entwickelt. Ursprünglich sollte eine Marineversion der SEPECAT Jaguar als Ersatz dienen, deren Entwicklung wurde aber 1973 eingestellt. Im Vergleich zur Etendard IV hatte die Super Étendard ein stärkeres Triebwerk, neue Flügel und eine verbesserte Avionik. Ab 1978 wurde die Super Étendard bei den französischen Marinefliegern eingeführt und von den Trägern Clemenceau und Foch aus eingesetzt.

Die Maschinen wurden 1983 im Libanon (Operation Olifant) eingesetzt, in der ersten Hälfte der 1990er auch in Bosnien (Operation Deny Flight) und 1999 im Kosovo-Krieg. Ab 2002 wurden Super Étendard wiederholt in Afghanistan eingesetzt, 2011 auch im Libyen-Krieg. Die französischen Maschinen werden seit 2006 durch Rafale M ersetzt. Dieser Prozess soll 2016 abgeschlossen sein.

Auch die argentinische Marine verwendet Super Étendard und setzte sie 1982 im Falklandkrieg ein, in dem sie den britischen Zerstörer Sheffield und den Hilfsflugzeugträger Atlantic Conveyer versenkten. Fünf französische Maschinen wurden 1983-85 an den Irak ausgeliehen, der sie im Ersten Golfkrieg im sogenannten Tankerkrieg einsetzte.

Das Modell

Das Modell stellt eine Super Étendard im Arctic Tiger Look dar. Genauer ist es eine Super Étendard modernisé No. 62 der Flotille 11 der Aéronavale française während des Nato Tiger Meet "Arctic Tiger" 2007.

Der Bausatz ist eigentlich in Ordnung. Wenn man von den Fehlern in der Herstellung beziehungsweise in der Bauanleitung mal absieht. Die Anbringung der Klappe am Bugfahrwerk ist falsch angegeben. So wie im Modell soll es sein, und nicht wie im Bauplan, das der untere Teil nach vorne ragt. Auch passen die länglichen Klappen am Hauptfahrwerk nur, wenn man sie wie auf dem Bild (Ansicht unten), schräg nach vorn anklebt. Der Platz zwischen Tank und Steuerung für die Landeklappen ist zu eng.

Die Abziehbilder

Die Abziehbilder waren, wie auf dem vierten Bild zu sehen, in Gruppen zusammengefasst (blau eingerahmt). Zum Aufbringen auf das Modell ist das sehr unzweckmäßig. U.a. sollen die Decals für folgende Modelle passen: Italeri, Academy, Airfix. Klappte aber nicht. Die Decals für die Tanks waren einfach zu lang. Ebenso die anderen Gruppierungen. Nix passte. Am auffälligsten waren die Markierungen "Nicht Betreten" in rot für die Landeklappen. Komplett zu groß in in Länge und Breite.

Also ging es nur so: Alles einzeln ausschneiden, wie auf dem letzten Bild zu sehen. Insgesamt befinden sich auf dem Modell 182 Abziehbilder. Von den Tigerstreifen blieben einige über und bei den Stencils habe ich zum Schluss kapituliert. Ich habe nicht alle verwendet. Und wichtig ist der reichliche Einsatz von Weichmacher.

Die Anleitung zum Aufbringen der Abziehbilder sollte man sich aufmerksam durchlesen. Dort ist die Reihenfolge angegeben und der Hinweis, dass die Stencils erst nach den Streifen auf das Modell sollen.

Trotz der Unzulänglichkeiten, ein insgesamt gutes Ergebnis für mich. Anstrengend durch die viele Schnippelei, bin ich aber froh, dass ich das durchgehalten habe.

Ralf Reuter

(Text über Original von Lars)