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Modell: Westland Lynx Mk.88A / HMA 8 / Mk.90B
Hersteller: Airfix
Maßstab: 1/48
Material: Polystyrol
Art.Nr.: A10107
Preis: 39,95 € (Traudl´s Modellbauladen)

Das Original

Der Westland Lynx ist ein britischer Mehrzweckhubschrauber, der sich sowohl in bodenbasierter Armee- als auch in seebasierter Marineverwendung bewährt hat. Seit seiner 1977 erfolgten Einführung wurde der Lynx vielfältig weiter entwickelt und kontinuierlich verbessert.

Die Marinevariante Mk8 wird seit den frühen 1990er Jahren von der Royal Navy verwendet und leistet dabei hervorragende Dienste als Marine-Angriffshelikopter, wobei er hohe Leistungen bei U-Boot-Abwehr, bei Such- und Notrettungsaktionen und in letzter Zeit auch bei der Pirateriebekämpfung im Küstenbereich von Somalia erbracht hat. Mit einer Reihe von Waffen von Sea Skua Seezielflugkörpern bis zu schweren 12,7 mm MG vom Typ M3M bestückt, ist der Lynx bei Luftpatrouillen über dem Meer fast jeder Situation gewachsen. Die Ausführung Mk8 wie auch die Exportvarianten 88A und 90B wurden mit besonders leistungsstarken Motoren ausgestattet und bieten mit dem Rotorblattsytem CMRB rotortechnische Eigenschaften auf höchstem Niveau, womit diese Maschinen in Bezug auf ihre Geschwindigkeit und Wendigkeit ihre Vorgänger bedeutend übertreffen.

Der Lynx wurde weltweit an viele Länder verkauft und entwickelte sich zu einem echten Exportschlager. Die Seestreitkräfte von Dänemark setzen ihn für den Fischereischutz ein, wobei die Maschine bloß mit einem einzigen 12,7 mm MG bewaffnet ist; außerdem werden die Maschinen zur Bekämpfung der Piraterie verwendet. Die Bundesmarine benutzt den Lynx ähnlich wie die Royal Navy, wobei jedoch der Schwepunkt auf Such- und Rettungsaktionen gelegt wird. Der Lynx wird in den nächsten Jahren in allen drei Lufteinheitsbereichen der Royal Navy weiterhin seinen Dienst verrichten, bis er schließlich entweder durch neuere Versionen davon oder durch andere Hubschrauber ersetzt wird.

Technische Daten:

Rotordurchmesser:     12,80 m
Länge:                       15,20 m
Max. Geschwindigkeit: 320 km/h
Reichweite:                530 km
Bewaffnung:              2 Torpedos oder
                                2 Unterwassersprengkörper oder
                                2 Sea Skua Raketen oder
                                1 12,7 mm MG Typ M3M

Quelle: Airfix

Der Bausatz

Naturgemäß werfen die Konstrukteure von Airfix ihr Auge auf britische Vorbilder. Dabei ist es erfreulich, dass sie dies dann noch im Maßstab 1/48 umsetzen.

In dem farbenfrohen stabilen Stülpkarton finden sich nach dem Öffnen vier Spritzlinge in dem gewohnt hellen blaugrauen Material sowie ein transparenter Gußast. Für alle Spritzlinge gilt, dass die Anspritzpunkte an den Bauteilen immer noch relativ dick sind. Das Heraustrennen vor allem der Kleinteile wird dadurch erschwert, zumal diese auch noch sehr eng angeordnet sind.

Der erste Spritzling beinhaltet Bauteile für den äußeren Rumpf und die Verkleidungen der Innenwände. Alle Teile sind sauber gefertigt. Die wenigen Gravuren sind in einer angenehmen Breite/Tiefe ausgeführt. Da die Bleche des Originals weitestgehend durch Nieten verbunden sind, sind letztere auch in einem Maße dargestellt, dass sie zwar auffallen, aber nicht zu prominent wirken. Airfix ist hier ein wirklich gutes Ergebnis erzielt.

Grundsätzlich können drei Versionen des Sea Lynx gebaut werden. Auf Spritzling B sind dazu diverse teils optionale Bauteile für die Bewaffnung und Antennenflossen zu finden. Alle Teile sind auch hier durchweg gut detailliert.

Gussast C hält optionale Teile für die Bugnase, den Cockpitboden, die Sensoren und den Heckausleger bereit.

Die Bauteile auf dem letzten hellgrauen Spritzling Vervollständigen das Modell. Sehr erfreulich gerade auch für Hobby-Einsteiger ist, dass Airfix verschiedene Darstellungsvarianten durch die Beigabe optionaler Teile und nicht durch die Abänderung vorhandener Bauteile oder -gruppen löst. Man kann den Hauptrotor gefaltet darstellen. Dafür sind beispielsweise extra Rotorblätter vorhanden.

Leider nicht ganz schlierenfrei sind die transparenten Verglasungen. Dafür können diese mit einer angenehm dünnen Wandstärke punkten. Die Gitter der Lufteinläufe werden mit zwei durchsichtigen Bauteilen dargestellt. So bleibt zwar der eigentliche Lufteinlass sichtbar, besser wären aber nur die Halterahmen oder opake Teile mit angedeuteter Gitterstruktur. 

Decals

Ein Highlight sind die sehr feinen und versatzfrei matt gedruckten Decals von Carograf. Neben den durch feine Linien abgetrennten Decals für die drei baubaren Varianten der unterschiedlichen Nationen sind allgemein gültige Markierungen und Wartungshinweise und zwei unterschiedliche Instrumentenbretter vorhanden.

Die Anleitung

In der 24seitigen Anleitung wird in 141 Schritten der Zusammenbau erläutert. Dabei bleibt sich Airfix einer Linie treu pro Abschnitt nur jeweils eine kleine überschaubare Anzahl zu verbauender Teile zu zeigen. Außerdem wird sehr gründlich auf die drei verschiedenen Bauoptionen eingegangen. Etwas erschwert wird dies allerdings dadurch, dass zusätzlich noch auf die Spezialitäten der einzelnen Nationen geachtet werden muss. Störend sind die dicken Trennlinien der einzelnen Bauschritte, welche die Anleitung insgesamt unübersichtlich erscheinen lässt.

Aufwändiger und übersichtlicher als üblich sind im Gegensatz die Farbvorschläge wiedergegeben. Je Nationalität gibt es ein DIN A3 großes Blatt, welches auf der Vorderseite farbig matt gedruckt die Farbangaben zeigt. Der Rückseite sind die Positionen der Stencil zu entnehmen.

Fazit

Während andere Hersteller dem Maßstab 1/48 eher den Rücken kehren, füllt Airfix dieses Feld nach und nach mit wunderbaren, zuvor nicht vorhandenen Bausätzen meist britischen Originals auf. Wenn der Hersteller noch manches Details verfeinern und die zu dicken Anschnitte verkleinern sowie an der Übersichtlichkeit der Anleitung arbeiten würde, bekämen die 48er Flugzeugmodelle Höchstwertung. Wegen diesen Mankos ist der Bausatz insgesamt

alt empfehlenswert

Sven

Wir danken Traudl´s Modellbauladen für die Kooperation