Das Original

Die Queen Elizabeth war Namensgeberin einer Klasse von fünf Schlachtschiffen der Royal Navy. Alle Schiffe dieser Klasse (HMS Queen Elizabeth, HMS Barham, HMS Warspite, HMS Valliant und HMS Malaya) wurden kontinuierlich modernisiert und in beiden Weltkriegen eingesetzt.

Die Hauptbewaffnung bestand aus vier Doppeltürmen mit jeweils zwei 38,1 cm Geschützen. Diese Geschütze erwiesen sich hinsichtlich der Kampfentfernung (bis ca. 20 km) und der Durchschlagskraft als sehr erfolgreich. Eher ernüchternd war die Leistung der Mittelartillerie. In zu beiden Seiten jeweils 6 Kasematten wurden 15,2 cm Geschütze eingebaut. So bestand z.B. bei rauer See aufgrund des Tiefganges des Schiffes die Gefahr eines Wassereinbruchs in die Kasematten. Die beiden hinteren Kasematten (je Seite) lagen noch tiefer als die vorderen sechs, sodass diese Geschütze in einer der ersten Umbauphasen ausgebaut und die Kasematten verschlossen wurden.

Die angestrebte Geschwindigkeit von 25 kn konnte aufgrund des Schiffsgewichtes nie erreicht werden. Tatsächlich lag die Geschwindigkeit, vor Einbau einer Ölfeuerung, bei 21 kn. Danach wurden immerhin 24 kn erreicht.

Die HMS Queen Elizabeth lief am 16.10.1913 in Portsmouth vom Stapel und wurde 1915 in Dienst gestellt. Ihren ersten ernsthaften Einsatz erlebte sie am 19.02.1915 im Rahmen der erfolglosen Dardanellenlandung . Anschließend wurde die HMS Queen Elizabeth in die Nordsee zurück gerufen. Eine Teilnahme an der Skagerrakschlacht verpasste sie. Den Rest des Krieges war sie Flottenflaggschiff unter Admiral David Beatty.

Das Modell

Schon die erste Ankündigung von Trumpeter, dass endlich mal ein britisches Schiff aus der Zeit des Ersten Weltkrieges in 1:700, in Spritzguss und dann noch für einen äußerst moderaten Preis herauskommen sollte, versetzte mich in Aufregung.

Ich mag diese alten Schiffe, mit den archaisch anmutenden Formen. Da kam mir die HMS Queen Elizabeth gerade recht. Und wenn jetzt mal jemand in China zuhört: „“WO BLEIBT DIE DEUTSCHE HOCHSEEFLOTTE?!?!“. So, das muss reichen.

Was erwartete mich im Kasten? Die übliche, sehr gute Trumpeter-Qualität. Ein exzellenter Guss, feine Details, gute Ätzteile, und eine sehr gute Bauanleitung. Sicherheitshalber habe ich mir die zugehörigen Rohre von Master gleich mitbestellt, denn die Rohre der 38,1er sind Trumpeter mit dem Wulst an der Mündung so gar nicht gelungen. Die 15,2er habe ich aus reiner Faulheit nicht ersetzt. Das ist auch nicht zwingend erforderlich.

Und weil ich gerade beim Bestellen war, habe ich mir den WEM-Satz für die Queen Elizabeth-Klasse dazu bestellt. Dieser Satz ist wohl für die WEM-eigenen Resin-Bausätze konzipiert worden und so konnte ich nicht mal 50 % der Teile verwenden. Zwischenzeitlich gibt es wohl einen Ätzteilsatz, der genau zur Trumpeter-Queen passt.

Ein paar kleine Änderungen habe ich noch vorgenommen: Masten z.T. aus Draht, massive Schanzkleider gegen Fotoätz-Reling ersetzt, und die Fenster des Leitstandes am Großmast durch 1:350er Leitern ersetzt. Aber auch ohne diese Verfeinerungen lässt sich ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Lackiert habe ich mit Vallejo-Acrylfarben. Diese Farben lassen sich ebenso gut sprühen wie mit dem Pinsel auftragen. Allerdings ist hierbei zu bedenken, dass sich der Farbton (wohl wegen des unterschiedlichen Pigmentauftrages) gepinselt etwas dunkler darstellt als mit der Airbrush aufgetragen. Das Washing und das anschließende Trockenmalen habe ich ebenfalls mit Acrylfarben gemacht. Bessere Resultate lassen sich bestimmt mit Ölfarben erzielen, aber die Angst davor, das fertige Modell mit Ölfarben und Verdünner zu versauen schreckt mich ab. Ich werde es dennoch mal versuchen müssen. Vielleicht beim nächsten Modell.

Für die Wasserfläche habe ich statt Acrylgel Glanzlack von Vallejo verwendet, um eher ruhiges Wasser darzustellen. Nur die Wellen habe ich mir Acrylgel aufgebaut.

Fazit

Na, das hat doch mal Spaß gemacht. Ein durch und durch gut durchdachter Bausatz, der sich problemlos bauen lässt und ohne Schwierigkeiten zu einem guten Ergebnis führt.

Jens Bartels