USS Grayson

Das Original

Die USS Grayson DD-435 ist der einzige Zerstörer in den Vereinigten Staaten, der nach einem Admiral benannt wurde. Konteradmiral Cary Travers Grayson war Leibarzt und Berater von Präsident Woodrow Wilson, der während des ersten Weltkrieges amtierte. Grayson war von 1935 bis zu seinem Tod am 15. Februar 1939 Vorsitzender des amerikanischen Roten Kreuzes.

Zeitliche Eckdaten:

Kiellegung 17. July 1939
Stapellauf 7. August 1940
Indienststellung 14. Februar 1941
Außerdienststellung 4 Februar 1947
Streichung aus dem Schiffsregister 1 June 1974
Verschrottung 12 Juni 1974

Technische Daten:

Verdrängung: 1620 t vollbeladen
Länge: 114,1,2 m
Breite: 11,83 m
Tiefgang: 3,85 m
Antriebsleistung: 50.000 PS auf zwei Wellen
Geschwindigkeit: 37 kn (68 km/h)
Besatzung: 208
Bewaffnung:

4 x 5" (127 mm, L/38) Geschütze,
5 x 21" (533 mm) Torpedorohre,
5 × 20 mm Oerlikon-Kanonen
5 × Wasserbombenwerfer
2 x Wasserbomben-Ablaufgestelle

USS Grayson

Geschichtliches/ Lebenslauf

Die USS Grayson DD-435 wurde auf der Charleston Marine Werft gebaut und gehörte der Gleaves-Klasse an, die aus 66 Einheiten bestand. Die Kiellegung der USS Grayson fand am 17 Juli 1939 auf der besagten Charleston Navy Werft in Süd Carolina statt. Der Stapellauf wurde, nach über einem Jahr Bauzeit, am 7. August 1940, durch Graysons Witwe durchgeführt. Die Indienststellung erfolgte am 14. Februar 1941.

Erster Kapitän war Commander M. Stokes. Nach Probefahrten entlang der Küste von Neu England und in Chesapeake Bay, begann die USS Grayson, als Teil der 22. Zerstörer Division, den Dienst in der Atlantikflotte. Am 28 August 1942 wurde sie zeitweise Flaggschiff des 11. Zerstörer Geschwaders und operierte in der Karibik. Zwei Monate später, ab dem 26 Oktober patrouillierte sie mit ihrem Geschwader zwischen Neufundland und Island. Nach zehn Monaten Patrouillendienst und Schutz von alliierten Konvois im eisigen Nordatlantik, wurde USS Grayson in den Pazifik beordert, um die amerikanische Flotte zu verstärken.

Am 2 April 1942 legte sie in San Diego ab, um den Flugzeugträger USS Hornet (CV-8) zu eskortieren. Am 13 April stieß der Flugzeugträger USS Enterprise (CV-6) unter Admiral William F. Halsey hinzu. Dieser schnelle Trägerverband (Task Force 16) fuhr bis 800 Seemeilen an die japanische Hauptinsel heran, um diese anzugreifen. Am 18 April starteten 16 B-25 Mittlere Bomber, die von der USS Hornet aus starteten, einen Luftangriff auf Tokio und andere Ziele in Japan. Diesen kühnen Angriffsplan hatte sich General Jimmy Doolittle ausgedacht und hatte das Ziel, den Krieg nach Japan zu bringen. Der militärische Nutzen war gering, hatte aber zur Folge, dass japanische Jagdflugzeuge zur Landesverteidigung von anderen Kriegsschauplätzen abgezogen werden mussten. Am 25 April erreichte der Verband Pearl Harbor. Anschließend fuhr die USS Grayson für dringend benötigte Reparaturen nach Kalifornien und kehrte bald danach in den Pazifik zurück.

USS Grayson

Guadalcanal

Am 15 Juli 1942 verließ die USS Grayson als Teil des schnellen Flugzeugträgerverbandes Pearl Harbor. Sie eskortierte wieder die Flugzeugträger USS Enterprise und USS Hornet auf dem Weg nach Guadalcanal, wo sie am 7 August 1942 ankamen. Von dort aus starteten die Träger ihre Flugzeuge, um die Marinelandungen zu schützen. Dies war Amerikas erster großer Schlag auf dem Weg nach Japan und diente gleichzeitig dazu, den japanischen Nachschub zu blockieren. Während dieses Einsatzes bei Guadalcanal wurde USS Enterprise von japanischen Bomben getroffen. Während der Schlacht bei den Salomonischen Inseln schoss die USS Grayson am 24 August, binnen einer halben Stunde, zwei Flugzeuge ab und beschädigte ein drittes. Der Verband verteilte sich und die USS Enterprise kehrte nach Pearl Harbor zurück, um ihre Schäden reparieren zu lassen. Die USS Grayson kam zur Task Force 11 (TF 11) um den Flugzeugträger USS Saratoga (CV-3), die unter dem Kommando von Admiral Frank Jack Fletcher stand. Am 25 August sichtete die USS Grayson ein japanisches U-Boot an der Wasseroberfläche. Während der fünf Angriffswellen auf das U-Boot warf sie ihren gesamten Vorrat von 46 Wasserbomben ab. Daraufhin sah die Besatzung eine riesige Gas- und Ölblase, was darauf hinwies, dass sie das kaiserliche U-Boot versenkt hatte.

Der schlachterfahrene Zerstörer blieb annähernd acht Monate in den hart umkämpften Gewässern um Guadalcanal, um verschiedene Aufgaben zu erfüllen. So eskortierte die USS Grayson Truppentransporter, welche den Nachschub von Noumea und anderen Stützpunkten nach Guadalcanal brachte, patrouillierte in „The Slot“, diente als Radarvorposten und leistete wertvolle Dienste bei Rettungsaktionen. Sie rettete am 18. Oktober 75 Überlebende des Zerstörers USS Meredith (DD-434), der zwei Tage zuvor von einem Flugzeugtorpedo getroffen und anschließend gesunken war. Der letzte Einsatz in diesen Gewässern war der Geleitschutz für den Frachter Vireo (AT-144), der dringend benötigte Munition und Treibstoff nach Guadalcanal brachte. Im Februar 1943 wurde die USS Grayson während eines Nachtangriffes von Torpedoflugzeugen in der Nähe San Cristobal angegriffen, aber nicht getroffen.

USS Grayson

Kolombangara

Am 15. April 1943 kehrte die USS Grayson zur Überholung nach Pearl Harbor zurück und fuhr anschließend in die Vereinigten Staaten, wo weitere Reparaturen durchgeführt wurden. Von dort aus fuhr sie nach Neukaledonien, wo sie am 24 September eintraf. Auf ihr Konto gingen die Versenkung von mindestens vier und möglicherweise zwei weiteren japanischen Lastkähnen. Am 16 Dezember fuhr die USS Grayson zu Überholung in die Puget Navy Werft.

1944

Die USS Grayson kehrte am 10. Februar 1944 zum Majuro Atoll und den Marshall Inseln zurück. Patroulliendienst um die Salomon-, Carolinen- und Marshall Inseln beanspruchte sie für die nächsten sechs Monate. Am 30. März unterstützte sie die Landung auf den Pityilu Inseln und war vom 22. bis 24. April Feuerleitschiff bei der Landung in der Tanahmerah Bucht auf Niederländisch-Neuguinea. Am 27. Mai beschoss sie die Biak Insel und am 2. Juli die Noemfor Inseln, um jeweils die Invasion vorzubereiten. Am 1. September 1944 wurde sie zur Task Force 38 beordert, wo sie die nächste große Invasion auf die Palau Inseln unterstützte. Am 30. September kehrte sie nach Seeadler Harbor zurück. Nach kurzer Atempause ging es ab dem 2. Oktober weiter zum großen Schlag gegen Okinawa und die Philippinen. Nachdem japanische Flugzeuge den Verband angriffen hatten, evakuierte die USS Grayson 194 Seeleute des, zuvor torpedierten, leichten Kreuzers Houston (CL-81). Das Schiff konnte schwer beschädigt nach Ulithi geschleppt werden. Anschließend fuhr die USS Grayson direkt nach Saipan, wo sie ab dem 3. November als Radarpostenschiff eingesetzt wurde. Schließlich wurde die USS Grayson nach Hause bestellt, wo sie am 9 Juni 1945 in Seattle ankam und die erste Dienstpause seit Beginn des Krieges hatte.

USS Grayson

Ende des Krieges und ihr Schicksal

Die USS Grayson kehrte am 1. September 1945 nach Pearl Harbor zurück, genau an jenem Tag, als Japan die Kapitulationserklärung unterzeichnete. Nach kurzen Ausbildungsfahrten kehrte sie in die Vereinigten Staaten zurück wo sie am 16. Oktober in Charleston eintraf. Am 27. Oktober 1945 hatte sie ihren letzten großen Auftritt, als sie während eines Marinetages von 5000 Besuchern besichtigt und bejubelt wurde. Sie lag dort bis zum 4. Februar 1947 und wurde anschließend in die Reserveflotte verlegt. 1972 wurde sie aus dem Marineregister gestrichen und 1974 für 73.000 $ verkauft, um sie anschließend zu verschrotten.

Ehrungen

Die USS Grayson DD435 erhielt 13 Bronze Stars für die Teilnahme an Operationen und Gefechten im Pazifik. Während dieser Einsätze wurde nur eine Person, bei der Explosion eines 5-Zoll-Projektils, getötet.

USS Grayson

Das Modell

Modell: U.S.S. Laffey DD-459 1942 „Smart Kit“
Hersteller: Dragon
Maßstab: 1:700
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 7086
Preis: ca. 20,- €

Im Zuge unseres Gemeinschaftsprojektes habe ich mich bereit erklärt, den Zerstörer USS Grayson DD-435 zu bauen. Als Ausgangsbasis diente der Dragon Bausatz "U.S.S. Laffey DD-459; 1942". Bei diesem Bausatz handelt es sich um einen Doppelbausatz, bei dem man die Möglichkeit hat, ein Schiff als Wasserlinien - und das andere als Vollrumpfausführung mit Sockel zu bauen. Die Decals erlauben, die USS Laffey und die USS Woodworth darzustellen.

Deckel Fotoätzteilsatz

Für jeden Bausatz liegt eine kleine Platine mit Fotoätzteilen bei. Der Unterwasserrumpf und das Display liegen nur einmal vor. Bemerkenswert finde ich, dass es zwei verschiedene Kunststoffteile gibt, die als Biegehilfe für fotogeätzte Teile dienen.

Der eigentliche Bau beginnt mit dem Einkleben des Decks in den Rumpf. Schön getroffen ist die Wölbung (Krümmung) des Vordecks in Querrichtung. Dann wurden alle Bullaugen mit einem 0,4 mm Handbohrer aufgebohrt. Nun wurden alle weiteren Decks bzw. Aufbauten separat zusammengebaut, ohne sie auf das Deck zu kleben. Dies erleichtert den nun folgenden Arbeitsschritt, bei dem ich die horizontalen Flächen (Decks) mit aufgehelltem WEM Deckblue B-20 lackiert habe. Nach dem Durchtrocknen kam eine Schicht Glanzversiegelung auf die Decks. Diese Schicht Future verhindert das Silbern der Decals, die in Form der Antirutschbeläge der Laufwege dem Bausatz beiliegen. Durch das Aufhellen der Deckfarbe kommen nun die Antirutschbeläge gut zu Geltung. Die Decals bestehen aus sage und schreibe 24 Teilen! Das Ausschneiden und Aufbringen war ein langwieriges Geduldsspiel. Um den Decalbogen so klein wie möglich zu gestalten, hat Dragon die Decals ineinander geschachtelt, was das Herausschneiden zudem erschwert.

Abziehbilder

Alle Decks erhielten eine Schicht aus klarem Mattlack. Als diese Schicht gut durchgetrocknet war, habe ich sie mit Tamiya Tape abgeklebt.

Die USS Grayson hatte am 18 April 1942 während des Doolittle Raid das Tarnschema „Measure 12 modified“. Dieses besteht aus Navy Blue 5-N und Ocean Gray 5-O auf dem Rumpf sowie Ocean Gray 5-O und Haze Gray 5-H auf den Aufbauten. Da ich im Internet nur Fotos der linken Seite gefunden habe, beschloss ich den Tarnverlauf auf beiden Seiten identisch zu machen. Dazu habe ich das beste Foto ausgedruckt und soweit verkleinert, bis ich die entsprechende Größe des Modells erreicht hatte. Nun habe ich alle Kleinteile, die ich am Giesast belassen hatte, alle Aufbauten sowie den Rumpf mit Ocean Gray 5-O lackiert.

Tarnschema FTarnschema
Tarnschema Tarnschema

Aus dem verkleinerten Foto habe ich mittels Tamiya Tape Schablonen für die Ocean Gray farbigen Flächen auf den Rumpf hergestellt und anschließend Navy Blue 5-N überlackiert. Erst dann habe ich begonnen die Verläufe von Ocean Gray auf die Aufbauten zu übertragen und wiederum abzukleben um dann mit Haze Gray 5-H zu lackieren. Die Geschütztürme sowie die Schornsteine habe ich einem dritten Durchgang an die Tarnverläufe der Aufbauten angepasst und mit Haze Gray 5-H lackiert.

Nun beginnt der eigentliche Zusammenbau des Modells mittels Sekundenkleber. Die Reihenfolge von unten nach oben bzw. von Groß nach Klein. Die Abspannung des Masts, die Funkantennen sowie die Flaggenleinen habe ich aus dünner Angelschnur hergestellt. Für die fotogeätzten Teile wie Reling, die Radarantenne, der Entfernungsmesser und die Gestelle der Wasserbombenwerfer habe ich von GMM verwendet. Die Rettungsringe wurden von NNT und die 20 mm-Flugabwehrgeschütze von GMM verwendet. Die Floating Baskets kamen von Toms Modelworks zu Einsatz und die Matrosen/Offiziere von Eduard.

USS Grayson USS Grayson
USS Grayson USS Grayson

Die Böden der Rettungsflösse habe ich sandgelb gestrichen und mit einem Washing aus verdünnter schwarzer Künstlerölfarbe versehen. Die Backbordlaterne bekam einen grünen und die Steuerborlaterne einen roten Punkt. Die Flaggenstöcke am Bug und Heck habe ich aus dünnem Draht gefertigt. Die Rumpfnummer 435 lag nicht dem Bausatz bei, so habe ich kurzer Hand die einzelnen Nummern aus dem Decalsatz von amerikanischen Trägerflugzeugen genommen. Dadurch, dass wir unsere Modelle des Gemeinschaftsprojektes auf einer großen Wasseroberfläche darstellen wollen, habe ich im Gegensatz zu meiner USS Laffey kein Wasserdiorama gemacht.

Die Fotos habe ich mit einer ganz einfachen Kompaktkamera gemacht.

USS Grayson

Quellen

Eberhard Sinnwell