Sirius

Das Original

HMS Sirius war ein britischer Leichter Kreuzer der Dido-Klasse, die als Vielzweckkreuzer für die Verwendung mit der Flotte entworfen wurde. Die Klasse sollte deshalb möglichst klein sein, um große Stückzahlen bauen zu können, die notwendig waren, um die alten Kreuzer der C- und D-Klasse zu ersetzen.

Als Bewaffnung waren fünf 13,3 cm Zwillingstürme vorgesehen. Dieser Kaliber wurde gewählt, um die Geschütze als schwere Flak und als Artillerie gegen andere Kreuzer einsetzen zu können, so dass die neuen Kreuzer einerseits die Luftabwehr der Flotte stärken sollten, aber auch selbständig als Kreuzer eingesetzt werden konnten. Fünf Schiff der Klasse (Dido, Bonaventure, Naiad, Phoebe, Euryalus) waren Teil des Programms von 1936, zwei (Hermione, Sirius) wurden 1937, drei (Cleopatra, Charybdis, Scylla) 1938 und sechs (Argonaut, Bellona, Spartan, Royalist, Black Prince, Diadem) 1939 bestellt. Von den letzten sechs wurden fünf nach einem modifizierten Entwurf als Bellona-Klasse fertiggestellt. Wegen Engpässen bei den 13,3 cm Zwillingstürmen – die auch für die Schlachtschiffen der King George V-Klasse gebraucht wurden - wurden drei Schiffe des 1936 Programms (Dido, Bonaventure, Phoebe) mit nur vier Türmen fertiggestellt. Für die drei Schiffe des Programms von 1938 waren nur Türme für ein Schiff vorhanden, so dass Charybdis und Scylla nach einem modifizierten Entwurf als Flaggschiff für Zerstörer-Flottillen gebaut wurden und lediglich vier 11,4 cm Zwillingsgeschütze erhielten.

Die Dido-Klasse erwies sich im Einsatz zwar als sehr erfolgreich, erwies sich aber als anfällig bei Torpedotreffern. Die 13,3 cm-Geschütze, um die die Klasse gebaut wurde, waren als Flakgeschütze nicht optimal, da die Feuergeschwindigkeit zu gering war. Die Klasse war zudem zu klein, um die notwendige Feuerleitung für die Flugabwehr aufnehmen zu können und um genügend Stabilitätsreserven für Modernisierungen zu haben. Deshalb wurden die überlebenden Schiffe - vier Schiffe der Dido-Klasse und eines der Bellona-Klasse wurden im Zweiten Weltkrieg versenkt - nach dem Krieg auch sehr schnell ausgemustert.

Sirius war 156,05 m lang und 15,39 m breit. Die Verdrängung betrug voll beladen 7013 ts, während der Tiefgang 5,18 m betrug. Mit vier Schrauben und 62 000 PS starken Turbinen wurde 32,2 kn erreicht.

Bewaffnung 1942
10 x 13,3 cm L/50 Mk I (fünf Mk II-Zwillinge)
8 x 4 cm (2 Pdr Pom-Pom, zwei Mk VII-Vierlinge)
5 x 2 cm Oerlikon (fünf Einzellafetten)
6 x 53,3 cm Torpedorohre (zwei TR IV-Drillinge)

Sirius

Sirius wurde von 1938 bis 1942 von der Marinewerft Portsmouth gebaut. Der Bau verzögerte sich bei Kriegsbeginn wegen anderer Prioritäten und später wegen eines Bombentreffers am 5. April 1941. Nach ihrer Indienststellung wurde sie Teil der Home Fleet und wurde im Juni im Rahmen einer Ablenkungsaktion während des Konvois PQ-17 nach Russland eingesetzt. Danach wurde sie ins Mittelmeer zur Unterstützung eines Malta-Konvois verlegt (Operation Pedestal), worauf weitere Geleiteinsätze im Atlantik und Indischen Ozean folgten. Im November 1942 unterstützte sie die alliierte Landung bei Bone (heute Annaba) in Algerien (Operation Torch). Als Teil der Force Q versenkte sie am 2. Dezember 1942 zusammen mit den Leichten Kreuzern Argonaut und Aurora einen Konvoi und den geleitenden italienischen Zerstörer Folgore in der Straße von Sizilien. Sie blieb Teil dieser Einheit und wurde weiter in der Region eingesetzt. Im Juli 1943 unterstützte sie die Landung in Sizilien (Operation Husky), wo sie auch in den nächsten Monaten wiederholt zur Bombardierung von Zielen an Land verwendet wurde. Im September 1943 nahm sie an der Operation Slapstick, der Besetzung Tarantos teil, wofür sie gemeinsam mit vier anderen Leichten Kreuzern sowie dem Minenleger Abdiel, der auf eine Mine lief und sank, Fallschirmjäger direkt in den Hafen transportierte. Darauf wurde sie zum Landzielbeschuss zur Unterstützung der Landung im Golf von Salerno (Operation Avalanche) eingesetzt, wobei sie am 18. September durch Nahbombentreffer beschädigt wurde. Danach wurde Sirius in die Ägäis verlegt, wo sie zusammen mit dem Leichten Kreuzer Penelope und den Zerstörern Faulknor und Fury am 6. Oktober den Frachter Olympus, sechs Marinefährprahme und den geleitenden deutschen Trawler UJ 2111 (ex Tramaglio) versenkte. Am 17. Oktober bombardierte sie zusammen mit dem Leichten Kreuzer Aurora den Hafen von Cos, wurde aber durch einen Bombentreffer auf dem Achterdeck und vier Nahtreffern beschädigt.

Von November 1943 bis Februar 1944 wurde sie in Massawa repariert. Übers Mittelmeer wurde sie nach Großbritannien verlegt, von wo sie im Juni 1944 die Landung in der Normandie (Operation Neptune), genauer die Landung am Sword Beach, unterstützte. Im August 1944 nahm sie an der Landung in Südfrankreich (Operation Dragoon) teil. Im Oktober 1944 ging es wieder in die Agäis, dieses Mal zur Befreiung Griechenlands (Operation Manna). Sie blieb bis 1946 Teil der Mittelmeerflotte, wurde dann in Portsmouth überholt und Teil der Home Fleet. 1947 wurde sie bereits kurzzeitig außer Dienst gestellt, 1949 dann endgültig. Nach sechs Jahren in der Reserveflotte wurde sie 1956 an Hughes Bolcow zum Abwracken verkauft, was in Blyth erfolgte. Sirius erhielt neun Battle Honours.

Sirius

Das Modell

Das Gemeinschaftsprojekt der IG Waterline Reede von Scapa Flow 1942 habe ich als Anlass genommen den Bausatz der Dido von White Ensign Models (WEM) auszupacken. Die Dido selbst wollte ich nicht bauen, da sie 1942 wahrscheinlich keinen interessanten Tarnanstrich hatte. Dagegen fand ich das Schema der Sirius sehr interessant und Sirius war nach der Dido auch das meistausgezeichneteste Schiff der Dido-Klasse.

Der WEM-Bausatz stellt eine Mischung verschiedener Bauzustände der Dido dar, insbesondere in Bezug auf die Positionen der leichten Flak. Hier gibt es zwischen den Schiffen der Dido-Klasse aber diverse Unterschiede, d.h. für die Sirius waren deutlich mehr Umbauten notwendig, als man auf dem ersten Blick bei den sehr ähnlich wirkenden Schiffe dieser Klasse denken würde. Hierbei habe ich mich an Fotos und dem Ensign-Heft über die Dido-Klasse orientiert. Sehr nützlich erwies sich auch ein 1/400 Kartonbausatz der HMS Sirius von JSC (Nr. 73, 13/2003)

Sirius

An der Brücke habe ich die beiden seitlichen Plattformen entfernt, die bei Sirius nicht vorhanden war. Der hintere Teil des obersten Brückendecks wurde auch verändert, genauer wurde der überhängende Bereich gekürzt (er geht zu weit nach vorne). Die Plattformen für die 2 cm-Oerlikon hinten am Brückenaufbau habe ich durch Papierteile aus dem JSC-Bogen, die ich auf 1/700 skaliert habe, ersetzt. Aus diesem Bogen stammt auch das Deckshaus hinter dem vorderen Schornstein, auf dem die Funkpeilantenne (HF/DF, high frequency direction finding) steht. Zwischen den Schornsteinen wurde der Splitterschutz für 2 cm-Flak entfernt, die auf Sirius dort nie vorhanden waren. Die beiden Plattformen für die 4 cm-Vierlinge stamen samt Splitterschutz aus dem JSC-Bogen, das Schanzkleid unterhalb der Plattform habe ich mit Plastikplatten etwas nach achtern verlängert. Vor dem achteren Schornstein habe ich die Plattformen für die Feuerleitgeräte für die 4 cm-Flak aus dem JSC-Bogen gebaut. Der Splitterschutz für die 2 cm-Flak auf dem achteren Aufbau musste ergänzt werden. Er ist auch im JSC-Bogen falsch dargestellt - rund statt eckig - und wurde aus Papier neu aufgebaut. Am Heck wurde noch eine weitere Position für 2 cm-Flak, die im WEM-Bausatz fehlt, durch die JSC-Papier-Teile ersetzt.

Sirius in Bau Sirius in Bau

Die Masten wurden aus Draht verschiedener Stärken aufgebaut, die Verstrebungen wurden aus gezogenen Gusstast ergänzt. Die beiden Plattformen für die Radarantennen am Fockmast liegen als Ätzteile dem Bausatz bei, die Typ 281-Radarantennen selbst habe ich aus Plastikstäben, Draht und gezogenen Gussast und die Typ 272-Antenne aus einem Plastikstab selbst gebaut. Die Sailinge und Rahe sind aus Draht, ebenso die Dampfrohre unten am Fockmast. Beim Großmast lagen die Sailinge als Ätzteil bei, die Plattform oben am Mast musste aber aus Plastik wie auch die Typ 281-Radarantenne selbst gebaut werden. Aus Draht wurden die Antennenhalter vor der Brücke und auf dem achteren Aufbau gemacht.

Der DCT (Feuerleitgerät für den Einsatz der 13,3 cm-Geschütze gegen Überwasserziele) wurde mit Plastikplatten etwas erhöht, der Entfernungsmesser musste deshalb neu aufgebaut werden. Der Typ 285-Radar auf den HACS (Feuerleitgeräte für die 13,2 cm-Geschütze zur Flugabwehr) sind aus dem Bausatz. Die Feuerleitgeräte für die 4 cm habe ich neu gemacht, deren Typ 282-Radarantennen sind von Tom's Modelworks. Die HF/DF-Antenne ist aus dem Bausatz.

Die Türme für die 13,3 cm und die Torpedorohre sind aus dem Bausatz, die 13,3 cm-Rohre sind von Master, die 4 cm-Vierlinge von Niko Models und die 2 cm-Oerlikon von Paper Lab. Die Wasserbomben - inklusive Reserve - sind aus Plastikteilen selbst gemacht.

Die Beiboote und Rettungsflösse sind aus dem Bausatz, ebenso die Davits. Die Anordnung der Rettungsflösse erfolgte mit Hilfe von Fotos des Originals. Im Bereich der Brücke und am achteren Aufbau wurden noch eine Reihe von kleineren Kränen und Spieren ergänzt. Getakelt wurde mit gezogenen Gussast.

Sirius

Das Tarnschema, das Sirius 1942 erhielt, wurde später modifiziert, wozu es es widersprüchliche Angaben in der Literatur gibt, insbesondere passt die Datierung in Warship Perspectives nicht zur Datierung mancher Fotos (bei vielen fehlt eine Datierung komplett). Es stellt sich insbesondere die Frage, welches Backbordschema zu welchem Steuerbordschema passt. Die Decks habe ich mit Vallejo 166 Dunkelgrau (als 507A) bemalt - wobei ein dunkelgrauer Anstrich auch nicht ganz sicher ist. Das Tarnschema selbst besteht aus B5 (Vallejo 59 Französisch Blau), MS2 (Vallejo 166 Dunkelgrau), MS4 (Vallejo 155 Silbergrau) und MS4A (Vallejo 108 Seegrün hell). Gealtert habe ich mit Vallejo 120 Beige und 139 Mahagonibraun.

Sirius

Quellen

Sirius

Lars