U-Boot U 10

Das deutsche U-Boot U 10 (S189) war eines von sechs des von 1964-69 gebauten zweiten Baulos der Klasse 205. Diese U-Boote waren für den Einsatz in Küstengewässern gedacht, insbesondere zur Abwehr von Landungen in der Ostsee und der Verteidigung der Ostseeausgänge. Die Klasse war eine Weiterentwicklung der Klasse 201, war aber länger, hatte einen besseren Sonar, eine größere Batteriekapazität und Reichweite sowie eine verbesserte Turmform. Als Maßnahme gegen Magnetminen und magnetische Sensoren zur U-Jagd wurden die Boote der Klasse 201 (U 1 bis U 3) und 205 aus nicht-magnetisierbarem Stahl gebaut. Dieser erwies sich aber nicht als korrosionsbeständig genug, dazu zeigten die U-Boote sehr bald erste Risse: ein als Stahlkrise bezeichneter Skandal. Deshalb wurde der Bau der Klasse 205 nach U 4 bis U 8 gestoppt. Diese fünf U-Boote erhielten einen Überzug aus Zink, um die Korrosion zu stoppen, konnten aber nur als Schulboote eingesetzt werden und wurden bis 1974 außer Dienst gestellt. Es wurde ein zweites Baulos entwickelt, für den neuer Stahl zum Einsatz kam und auch die Form des Turms modifiziert wurde. Von diesem Typ wurden U 9 bis U 12  sowie U 1 und U 2 als Ersatz für zwei der Boote der Klasse 201 gebaut. Diese sechs Boote werden auch als Klasse 205A bezeichnet. Zwei weitere Boote des Typs wurden 1965-70 aus normalen Stahl von der Orlogsværftet in Kopenhagen in Lizenz für die dänische Marine gebaut: Narhvalen und Nordkaperen.

U 10 ist 43,8 m lang, 4,6 m breit und verdrängte 419 taufgetaucht und 455 t getaucht. Der Antrieb bestand aus zwei Dieselmotoren mit insgesamt 1200 PS, die über Wasser die Energie für einen Elektromotor mit 1500 PS bereitstellten, der Unterwasser mit Hilfe von Batterien betrieben wurde. Damit waren 10 kn aufgetaucht und 17 kn getaucht möglich. Die Besatzung bestand aus 22 Mann, die Bewaffnung aus acht 53,3-cm-Torpedorohren, aus denen auch Minen gelegt werden konnten.

U 10 wurde 1965-67 von HDW in Kiel gebaut. Sie gehörte zum 1. Ubootgeschwader in Kiel und diente bis 1993. Heute ist sie Museumsschiff im  Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven.

Von der Klasse 205 gibt es im Maßstab 1/700 einen Bausatz eines Wasserlinienmodells von NNT (Bausatzbesprechung). Von OKB Grigorov gibt es Vollrumpfmodelle im Maßstab 1/700 und 1/350.

U 10 habe ich im August 2020 in Wilhelmshaven fotografiert:

 

Weitere Fotos eines U-Boots der Klasse 205:

Weitere Fotos aus dem Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven:

Lars