Deckelbild

Modell: Danton 1911
Hersteller: Combrig Models
Maßstab: 1/350
Material: Resin, Fotoätzteile
Art.Nr.: 3509 WL
Preis: 178,6 € (bei NNT)

Das Jahr 2011 steht –zumindest für uns Schiffsmodellbauer – unter dem hell glänzenden Stern der russischen Firma Kombrig und ihrer zahlreichen Neuerscheinungen in 1:350! Ein Schiff jagt das andere. Hoche, Kent, Poltava, Rurik II, … um nur einige zu nennen; und nun als „Jubiläumspaket“ die Danton von 1911, quasi zu deren 100tem Geburtstag.

Das Original

Das nach dem Französischen Revolutionspolitiker Georges Danton benannte Schiff wurde selbst zur Namensgeberin der aus sechs Einheiten bestehenden Schiffsklasse.

Für die französische Marine bedeutete sie dank ihres modernen Turbinen-Antriebes einen Quantensprung in der Entwicklung. Im internationalen Vergleich war sie während ihrer Kiellegung im Jahre 1908 und erst recht bei Indienststellung 1911 bereits hoffnungslos veraltet, da sie der britischen HMS Dreadnought von 1906 und deren einheitlich großkalibrigen Bewaffnung nichts entgegen zu setzten hatte. Auch andere Nationen wie Deutschland und die USA reagierten schneller auf die neue Entwicklung als Frankreich und bauten bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges mehrere Klassen eigener „Dreadnoughts“.

Der Bausatz

Anders als die bisherigen 1:350’er Modelle von Kombrig gibt es von der Danton nur eine Wasserlinienversion.

Der Rumpf

Der knapp 42 cm lange Rumpf ist wie bei allen großen 1:350’er Modellen von Kombrig innen hohl. Wie gewohnt ist er absolut scharfkantig, blasenfrei und sauber gegossen. Allerdings wirken manche Flächen zu glatt; beinahe steril. Wer mag kann zum Beispiel die auf Originalbildern erkennbaren Plattenstöße an den Schiffsseiten eingravieren. An Deck sind einige Details wie Oberlichter, Poller, Abgänge und die Ankeranlage zu finden. Außerdem finden sich vertiefte Markierungen zur Positionierung der Aufbauten und anderer Kleinteile.

Rumpf Rumpf
Rumpf Rumpf
Rumpf Rumpf
Rumpf Rumpf

Kleinteile

Die kleineren Bauteile der Danton sitzen teilweise auf einer dünnen Fischhaut oder sind an massiven Sockeln aufgereiht. Geschütztürme, Schornsteine und größere Aufbauten liegen als Einzelteile bei. Die Schanzkleider einzelner Decks und Plattformen sind mit angegossen, könnten aber auch durch geätzte Reling (nicht im Bausatz enthalten) ersetzt werden. Die Gussqualität aller Teile ist perfekt und auch bei der Passgenauigkeit lässt die Danton keine Wünsche übrig. Die Kleinteile sind nicht nummeriert, was bei der Montage ähnlicher Teile zu Verwechslungen führen kann.

Kleinteile Kleinteile
Kleinteile Kleinteile
Kleinteile Kleinteile
Kleinteile Kleinteile

Kleiner Makel der Aufbauten ist das Fehlen sämtlicher Durchgänge; auch hier gilt wie beim Rumpf, dass die Teile manchmal etwas zu glatt sind und nachgearbeitet werden sollten. Typisch für Kombrig ist auch, dass Masten und Rahen selbst (z.B. aus Draht oder Plastik-Rundstäben) hergestellt werden müssen.

Die Fotoätzteile

Auf der kleinen Platine von 8 cm x 7,5cm finden sich Abgänge, Ankerketten sowie Bootsaufleger und mehrere Kleinteile zur Detaillierung der Deckgeschütze und anderer Aufbauten. Manche davon sind wirklich sehr klein und bedürfen schon ein wenig Erfahrung. Meine Platine hat ein paar kleinere Ätzfehler, die aber laut Kombrig inzwischen behoben worden sein. Reling und benötigte Durchgänge (für die Aufbauten) sind wie üblich nicht vorhanden und müssen extra angeschafft werden.

Fotoätzteile

Die Anleitung

Auch hier bleibt sich Kombrig treu. Die Bauanleitung ist wieder einmal der Schwachpunkt des Modells. Auf der ersten Seite findet sich ein gezeichneter Seitenriss, eine Deckansicht und die (in meinem Modell nur auf Russisch verfassten) Geschichte des Originals. Die zweite Seite zeigt alle im Bausatz enthaltenen Einzelteile. Auf den beiden verbleibenden Seiten erklärt Kombrig anhand von zwei großen, einfach gehaltenen „Explosionszeichnungen“ und fünf kleinerer Detailbilder den Bau des Modells.

Anleitung Anleitung
Anleitung Anleitung

Fazit

Die Danton ist ein weiterer hochklassiger Resinbausatz von Kombrig. Der Bau erfordert zwar etwas Erfahrung und ein Quäntchen Eigenleistung, ist aber uneingeschränkt zu empfehlen.

alt sehr empfehlenswert

Wolfgang